Mercedes: Nico Rosberg schnell, aber mit Sorgen
Nico Rosberg hängt Lewis Hamilton am Abu-Dhabi-Freitag ab, traut aber weder dem Tempo des Teamkollegen noch seinem eigenen Motor...
(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg hat momentan einen Lauf. Nachdem er an den beiden zurückliegenden Rennwochenenden in Mexiko und Brasilien jeweils von der Pole-Position zum Sieg gefahren ist, war der bereits ein Rennen vor Schluss der Formel-1-Saison 2015 als Vize-Weltmeister feststehende Mercedes-Pilot auch am ersten Trainingstag zum Finale, dem Grand Prix von Abu Dhabi, der Schnellste.
Sowohl auf eine fliegende Runde gesehen als auch in der Longrun-Disziplin hängte Rosberg Teamkollege und Weltmeister Lewis Hamilton ab. "Es war ein guter Start ins Wochenende", bilanziert Rosberg. Ganz wohl ist ihm mit Blick auf die kommenden Tage trotzdem nicht. Er rechnet damit, dass Hamilton sowohl im Qualifying als auch im Rennen noch zulegen kann.
"Lewis zeigte auf eine Runde nicht sein wahres Tempo. Es ist offensichtlich, dass er noch Reserven hat. Heute hat man nicht das wahre Bild gesehen", ist Rosberg überzeugt. Im Hinblick auf das Rennen macht sich der Deutsche ebenfalls Sorgen. Dies liegt daran, weil sein Motor im Vergleich zu dem von Hamilton wesentlich mehr Kilometer auf dem Buckel hat. Umso überraschender, dass Rosberg am Freitag 13 Runden mehr zurücklegte als der Teamkollege.
"Extrem alter Motor" macht Rosberg Sorgen
Somit muss Rosberg nun mit einem deutlich älteren Triebwerk vorliebnehmen und hält fest: "Weil der Motor so viele Kilometer drauf hat, verliere ich auf den Geraden viel Zeit. Diese Strecke ist eine Motorenstrecke, also wird es schwierig. Ich muss einfach in den Kurven schneller fahren." Bei der Top-Speed-Messung tauchte Rosberg demzufolge nicht im Spitzenfeld auf. Dennoch sicherte sich die Tagesbestzeit mit 0,138 Sekunden Vorsprung auf Hamilton.
Hamilton peilt Steigerung an
Hamilton gibt sich nach seiner Freitagsniederlage betont locker. "Ich habe es nicht geschafft, die Reifen optimal zu nutzen", bekennt der Brite, macht sich aber vor allem im Hinblick auf das Qualifying keine Sorgen: "Dank einiger Veränderungen am Setup habe ich ein gutes Gefühl. Hoffentlich läuft es morgen nach ein paar weiteren Anpassungen noch besser."
Hamiltons Vermutung, wonach die Reifen bei ihm schneller abbauen als bei Rosberg entgegnete der Renningenieur, dass es auf den Umgang der Pneus zu Beginn eines Stints ankomme. Am Sonntag peilt Hamilton trotz seiner weniger überzeugenden Longruns den elften Saisonsieg und damit den perfekten Abschluss seines dritten Titeljahres an. "Ich werde natürlich versuchen zu gewinnen", stellt der Weltmeister klar.