Reifentemperatur zu hoch: Massa disqualifiziert!
Felipe Massa wird vom Ergebnis des Großen Preises von Brasilien 2015 ausgeschlossen: Die Temperatur eines Reifens war in der Startaufstellung zu hoch
(Motorsport-Total.com) - Böses Erwachen bei Williams: Felipe Massa ist für eine zu hohe Reifentemperatur in der Startaufstellung vom Ergebnis des Formel-1-Rennens im Autodromo Jose Carlos Pace in Sao Paulo ausgeschlossen worden. Der rechte Hinterreifen wies eine zu hohe Temperatur auf. Pirelli hatte nach den Reifenschäden beim Großen Preis von Belgien 2015 in Spa-Francorchamps klare Regeln aufgestellt, in welchem Fenster sich Druck und Temperatur in der Startaufstellung bewegen müssen.
Bereits während des Rennens schickte die Rennleitung die unheilvolle Botschaft in Richtung der Williams-Box: In der Startaufstellung wurden rechts hinten 137 Grad Celsius gemessen, was 27 Grad über den maximal erlaubten 110 liegt. Höchstwahrscheinlich hat ein Problem mit der Heizdecke zu der erhöhten Temperatur geführt. Daraus folgend lag auch der Luftdruck über der Obergrenze von 20,6 PSI (1,42 bar).
Felipe Massa hatte das Rennen ursprünglich auf dem achten Platz beendet; Profiteure sind Romain Grosjean und Max Verstappen, die weitere Punkte erhalten, und Pastor Maldonado, der in die Punkteränge hineinrutscht. An der Tatsache, dass Williams in der Konstrukteurswertung nicht mehr vom dritten Platz verdrängt werden kann, ändert das Resultat jedoch nichts, auch Massas sechster Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft bleibt unangetastet (Zum WM-Stand).
Regelung eine Folge der Reifenschäden aus Spa
Nach den Reifenschäden bei Nico Rosberg und Sebastian Vettel in Spa-Francorchamps hat die FIA ab dem Großen Preis von Italien eine neue technische Direktive eingeführt: Pirelli gibt den Teams vor, in welchem Fenster sich der Luftdruck des Reifens und die Temperatur in der Startaufstellung beziehungsweise beim Montieren des Reifens beim Boxenstopp zu bewegen haben. Diese werden für jede Strecke neu festgelegt.
Gleich beim ersten Einsatz in Monza kam es zu einer Kontroverse, als Rennsieger Lewis Hamilton eine Disqualifikation drohte, da der Luftdruck an einem seiner Reifen außerhalb des Fensters lag. Da nicht genau festgelegt worden war, wann der Reifenluftdruck gemessen wird, ging er damals straffrei aus. Die Direktive wurde noch einmal überarbeitet: Seit Singapur müssen sich Druck und Temperatur zwischen dem Fünf-Minuten-Signal und dem Start in die Aufwärmrunde im vorgegebenen Fenster bewegen.
Einen Vorteil zog Felipe Massa aus dem Vergehen nicht, im Gegenteil: Durch die zu hohe Temperatur war auch der Luftdruck zu hoch und der Brasilianer kam schon nach zehn Runden zum Reifenwechsel an die Box. Ein wenig zufriedenstellendes Heimrennen nimmt für Felipe Massa, der das gesamte Wochenende deutlich hinter seinem Teamkollegen Valtteri Bottas gehangen hatte, ein noch schlimmeres Ende.