Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Massas frustrierendes Heimspiel: "An der Strecke liegt es nicht"
Felipe Massa tut sich ein Jahr nach seinem Podestplatz in Sao Paulo deutlich schwerer: Großer Rückstand auf Teamkollege Valtteri Bottas auch am Samstag
(Motorsport-Total.com) - Das diesjährige Heimspiel von Felipe Massa ist bislang nichts anderes als eine Enttäuschung. Am Qualifying-Tag zum Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo führte der Brasilianer in Williams-Diensten zwar ein Klassement an, doch dabei handelte es sich lediglich um die Top-Speed-Wertung. Im Endergebnis des Qualifyings taucht Massa nur auf Position acht auf. Der Rückstand auf Polesetter Nico Rosberg (Mercedes) beläuft sich auf mehr als eine Sekunde.
© xpbimages.com
Felipe Massa liegt bei seinem Heimspiel bislang deutlich hinter Bottas zurück Zoom Download
Dass Massa in Q1 von Landsmann Felipe Nasr (Sauber) aufgehalten wurde und bei dieser Gelegenheit zwischen den Kurven 11 und 12 einen weiten Bogen durch die asphaltierte Auslaufzone fahren musste, war nur der Anfang. "Die Probleme, die ich gestern hatte, sind immer noch vorhanden", spricht Massa nach dem Qualifying die kaum vorhandene Balance seines FW37 an.
"Wir haben ein paar Veränderungen vorgenommen, aber im zweiten Sektor verliere ich immer noch jede Menge Zeit", legt der Brasilianer den Finger in die Wunde und rätselt: "An der Strecke liegt es nicht, aber aus irgendeinem Grund funktioniert es für mich diesmal nicht." Zu seinen Ferrari-Zeiten errang Massa auf seiner Heimstrecke zwei Siege (2006 und 2008) und drei Pole-Positions (2006, 2007 und 2008). Im vergangenen Jahr belegte er für Williams sowohl im Qualifying als auch im Rennen den dritten Platz.
"Im zweiten Sektor, das heißt in den Kurven 8, 9, 10 und 11, hat Felipe die größten Schwierigkeiten", bestätigt Williams-Chefingenieur Rob Smedley und führt an, für diesen Teil der Strecke noch nicht das richtige Setup gefunden zu haben. Einen Vorwurf von Smedley in Richtung Massa, der am gesamten bisherigen Wochenende klar im Schatten von Teamkollege Bottas stand, gibt es aber nicht: "Wenn wir für Felipe die Balance des Autos so hinbekommen, wie er sie braucht, dann habe ich keine Zweifel, dass er auch Leistung bringt."
Im Gegenzug macht Massa seinem Landsmann Felipe Nasr keinen Vorwurf für die Blockade in Q1: "Ihm wurde gesagt, dass Bottas hinter ihm liegt. Dann ließ mich Bottas aber vorbei und so lag ich auf meiner schnellen Runde direkt hinter ihm. Er hat mich offenbar nicht gesehen." Die Rennkommissare brummten Nasr für die Blockade eine Rückversetzung um drei Startplätze auf.
Besser als für Massa lief es auch im Qualifying für Bottas. Der Finne reihte sich mit 0,6 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit von Rosberg auf Platz vier ein. Weil er sich aber am Freitag aufgrund eines Überholmanövers gegen Felipe Nasr unter Roter Flagge eine Rückversetzung einfing, startet Bottas am Sonntag von Position sieben und somit direkt neben seinem Teamkollegen.
Auch am Samstag blieb Bottas nicht straffrei. Weil er im dritten Freien Training in der Boxengasse "geblitzt" wurde, muss er beziehungsweise das Team 400 Euro berappen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h überschritt der sprichwörtlich fliegende Finne um 3,2 km/h.
Nachdem er im Qualifying auch die 4,309 Kilometer lange Rennstrecke flott umrundet hatte, gibt Bottas zu Protokoll: "Es war ein gutes Qualifying. Je mehr Grip die Strecke aufbaute, desto wohler fühlte ich mich im Auto. Es ist immer schön zu wissen, das Maximum aus dem Auto herausgeholt zu haben. Aufgrund der Strafe starte ich von Position sieben, aber das Rennen ist lang und unser Renntempo ist gut." Von Balance-Problemen, wie sie Massa plagen, will der Finne nichts wissen.