Sao Paulo: Rückversetzung und Strafpunkte für Valtteri Bottas
Während Felipe Massa am ersten Trainingstag in Sao Paulo mit der Balance seines Williams hadert, kommt Valtteri Bottas ein Regelverstoß teuer zu stehen
(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Williams den Auftakt ins Wochenende des Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo nicht vorgestellt. Im Gesamtergebnis des ersten Trainingstags klassierten sich Valtteri Bottas und Felipe Massa auf den Plätzen sechs und zehn, nachdem es am Vormittag nur für die Positionen sieben und 17 in der Zeitenliste gereicht hatte.
Bei Massa waren Balanceprobleme der Hauptgrund für den Rückstand von 1,485 Sekunden. Für Bottas, der 1,218 Sekunden auf die Bestzeit von Mercedes-Pilot Nico Rosberg verlor, gibt es noch mehr Grund zum Ärgern. "Im zweiten Freien Training um 14:39 Uhr überholte das Auto mit der Startnummer 77 das Auto mit der Startnummer 12 zwischen den Kurven 5 und 6, als rote Flaggen geschwenkt wurden", heißt es in einem Statement der FIA. Im Klartext: Bottas zog regelwidrig an Sauber-Pilot Felipe Nasr vorbei, als aufgrund des Motorschadens am McLaren-Honda von Fernando Alonso Rot geschwenkt wurde.
Infolge des Regelverstoßes hagelte es von den Rennkommissaren Strafen. Bottas muss in der Startaufstellung am Sonntag drei Plätze nach hinten. Zudem erhält er zwei Strafpunkte in seinem persönlichen Strafenregister. Zu allem Überfluss zeigte der Finne am Nachmittag in Kurve 9 einen seltsam anmutenden Dreher. Dieser könnte wie schon vor zwei Wochen in Mexiko auf einen Strömungsabriss zurückzuführen sein. Bei Williams ist man sich diesbezüglich aber noch nicht sicher.
So fällt Bottas' Freitagsfazit kurz und knapp aus: "Mir ist ein paar Mal das Auto ausgebrochen, zunächst in Kurve 6, später dann in Kurve 9, wo ich einen Dreher hingelegt habe. Wir wissen noch nicht, ob es einen Strömungsabriss gegeben hat oder nicht. Wie auch immer, so etwas kann passieren. Das Wichtigste ist, dass wir viele Informationen über die Reifen gesammelt haben. Wir haben sowohl die Soft- als auch die Medium-Mischung gut zum Arbeiten gebracht. Die Longruns fühlten sich recht konstant an."
Für Teamkollege Massa begann der Tag überhaupt nicht nach Plan. Im ersten Freien Training hatte der Brasilianer sichtlich mit der Balance seines Autos zu kämpfen. Der FW37 mit der Startnummer 19 neigte regelmäßig zum Übersteuern. Dieses Problem war teilweise auch am Nachmittag noch zu beobachten.
"Es war ein sehr schwieriger Tag", bekennt Massa und präzisiert: "Das Auto lag instabil und ich tat mich schwer, an der Hinterachse den nötigen Grip zu finden. Ich glaube, ich fuhr heute keine einzige schnelle Runde, ohne dass mir nicht einmal das Heck ausgebrochen wäre. Im Hinblick auf das Qualifying haben wir noch viel Arbeit vor uns, um dem Auto ein besseres Fahrverhalten anzuerziehen." Immerhin: In der Longrun-Disziplin reihte sich Massa direkt hinter den Top 3 - Rosberg, Hamilton, Vettel - ein.
Bottas verlor mit viel Sprit im Tank rund 0,3 Sekunden auf seinen Teamkollegen und schloss die inoffizielle Longrun-Wertung nur auf Platz sieben ab. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen war aber nur 0,1 Sekunden schneller als der Finne in Williams-Diensten. So rechnet sich Bottas für den Sonntag durchaus Chancen auf einen Podestplatz aus: "Möglich ist das immer. Sie (Ferrari; Anm. d. Red.) werden wohl nicht einfach zu schlagen sein, aber möglich ist es schon."