• 13. November 2015 · 00:18 Uhr

Fotostrecke: Wieso Interlagos komplett verrückt ist

Einsturzgefährdete Tribünen, bleischwere Teller im Restaurant und Entführungen auf offener Straße: Wir zeigen, wie extrem der Brasilien-Grand-Prix ist

(Motorsport-Total.com) - In Zeiten aseptischer Retortenbahnen hat sich eine Strecke ihren urigen Charakter erhalten: Kaum eine aktuelle Formel-1-Bahn ist so unverwechselbar wie das Autodromo Carlos Pace vor den Toren Sao Paulos. Interlagos, was wörtlich übersetzt "zwischen den Seen" bedeutet, sticht durch seine Eigenheiten aus der grauen Masse der modernen Kurse hervor und gilt als Brasilien-Grand-Prix als einer der Leckerbissen im Kalender.

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Interlagos ist immer für spektakuläre Abflüge wie den des Paul di Resta gut Zoom Download

Die 4,309 Kilometer lange Strecke, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, ist seit 1973 Teil der Weltmeisterschaft (damals noch mit einem anderen Layout) und erlebte bei der Premiere einen brasilianischen Freudensturm, als sich Emerson Fittipaldi in einem Lotus den ersten Siegerpokal sicherte. Was sich seitdem nicht geändert hat: Die Holztribünen wackeln unter der Last der Fans und das Rennen ist eine Tortur für die Aktiven.

Es heißt es für die Fahrer, körperlich absolut fit zu sein, da nicht nur die hohen Temperaturen in Südamerika und die hohe Luftfeuchtigkeit ihren Tribut verlangen. Ganz besonders die vielen Unebenheiten im Belag und vielen Linkskurven machen selbst dem durchtrainiertesten Nacken zu schaffen. Sichtbar wird das immer, wenn die Piloten auf der geknickten Start- und Zielgeraden den Kopf zur Seite abknicken müssen.


Fotostrecke: Fahrer zu Interlagos: Völlig verrückte Völlerei

Doch Brasilien ist ein Land der Gegensätze - auch, was die Formel 1 betrifft. Die Slums rund um die 13 Kilometer von Interlagos entfernte Stadt passen so gar nicht zum Image der glamourösen Rennserie. Das weiß Jenson Button so gut wie kaum ein anderer: Er wurde 2010 von mehreren mit Maschinengewehren bewaffneten Männern zwecks Entführung überfallen und entkam nur dank seiner gepanzerten Limousine.

Die Strecke selbst sorgt dafür, dass die Fahrer und Ingenieure beim Abstimmen der Autos tüchtig ins Schwitzen kommen. Das Bergauf- und Bergabstück vor und nach Start und Ziel verlamgt wenig Flügel, das Infield jedoch maximalen Abtrieb. Schon wieder eine Kontroverse.

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