Formel 1 Brasilien 2015: Lewis Hamilton mit erster Bestzeit
Beim Trainingsauftakt zum Brasilien-Grand-Prix sichert sich der Brite die Bestzeit vor Teamkollege Rosberg und Vettel (Ferrari) - Räikkönen fliegt ab
(Motorsport-Total.com) - Standesgemäßer Start in den Brasilien-Grand-Prix für den alten und neuen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton: Der Mercedes-Star setzte am Freitag in Sao Paulo die Bestzeit im ersten Freien Training (komplettes Klassement!). Mit einer Runde in 1:13.543 Minuten distanzierte er bei trockenen Bedingungen seinen noch in Mexiko siegreichen Teamkollegen Nico Rosberg um 0,519 Sekunden und unterstrich die Überlegenheit der Silberpfeile, die auf dem Autodromo Carlos Pace den neuen S-Schacht am W06 testen (die komplette Formel-1-Saison 2015 live miterleben).
Hamilton, der sich einen deutlichen Verbremser in Kurve eins leistete, schien jedoch das Limit zu suchen (die ganze Action zum Nachlesen). Die Zeiten waren aber insgesamt mit Vorsicht zu genießen, schließlich kam die weichere Pirelli-Mischung in der ersten Session noch nicht zum Einsatz. Dazu konzentrieren sich viele Teams aufgrund der Testrestriktionen schon zum Saisonende auf Entwicklungsteile, die mit Blick auf 2016 konzipiert wurden. Force India und McLaren etwa waren am Freitag mit modifizierten Frontflügeln unterwegs.
Auch die noch sehr schmutzige und rutschige Strecke ließ Raum für Verbesserungen, was Sebastian Vettel hoffen lassen sollte: Rang drei ging trotz zwischenzeitlicher Zwangspause an den Ferrari-Piloten, der sich 0,625 Sekunden aufbrummen ließ. "Auf dieser Strecke sind sechs Zehntel schon viel, es sind ja nur 4,3 Kilometer", gibt ein skeptischer 'Sky'-Experte Marc Surer beim Blick auf das Tableau zu bedenken.
Teamkollege Kimi Räikkönen, der sich am Ende der Gegengeraden nach einem Überbremser hinten einen Abflug ins Kiesbett samt eines wilden Drehers leistete, landete mit 1,006 Sekunden Abstand auf dem fünften Rang. Auch der Finne hatte zuvor über eine halbe Stunde lang keine gezeitete Runde verbucht und nach der Pirouetteneinlage vorzeitig Feierabend gemacht. Produktivität sieht anders aus.
Gesprengt wurde das Ferrari-Duo von Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (+0,906 Sekunden), der mit der neuen Ausbaustufe des V6-Verbrennungsmotors von Renault im Heck auf der Powerstrecke Sao Paulo überraschend weit vorne landete. Der Leistungsgewinn war jedoch überschaubar, schließlich war der mit konventionellem Material auf die Bahn gegangene Daniil Kwjat (+1,153) als Sechster nicht viel langsamer,
Die Top 10 komplettierten Valtteri Bottas (Williams/+1,343), Max Verstappen (Toro Rosso/+1,417), Nico Hülkenberg (Force India/+1,631) sowie Pastor Maldonado im Lotus (+1,649). Beinahe hätte sich der Niederländer ausgangs des Senna-S einen heftigen Abflug geleistet, fing das Auto jedoch gerade noch ab.
Carlos Sainz (Toro Rosso) folgte mit 1,771 Sekunden Rückstand auf Rang elf vor Lotus-Tester Jolyon Palmer, der in der Boxengasse fast einen Crash mit Jenson Buttons McLaren (13./+1,836) verursacht hätte. Der britische Routinier bremste in letzter Sekunde, als Palmer aus der Garage startete. Lokalmatador Felipe Massa musste sich im Williams mit 1,926 Sekunden Differenz zu Hamilton mit Rang 17 begnügen - der Paulista zeigte den einen oder anderen Ausritt neben die Strecke.