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Alonso allein auf der Leitplanke: "Was soll ich sonst machen?"
McLaren mit defektem Honda-V6 mal wieder im Fiasko und dazu langsam: Während der Spanier unfreiwillig ein Sinnbild schuf, bevorzugt Button Galgenhumor
(Motorsport-Total.com) - Sinnbild für die McLaren-Dauerkrise im zweiten Freien Training zum Brasilien-Grand-Prix am Freitag: Nach einem Antriebsschaden hockte Fernando Alonso neben seinem qualmenden und Flammen schlagenden Boliden auf einer Leitplanke. Er starrte in die Luft. Wieder hatte der Spanier, der am Ende des Tages auf 39 absolvierte Runden kam, nur wenig Zeit auf der Strecke zur Verfügung und grüßte als 18. der Tageswertung mit 2,744 Sekunden Rückstand auf die Spitze. "Es war ein Motorenproblem", weiß Alonso.
Erneut versagte Hondas-V6-Benziner den Dienst. Die gute Nachricht: Ein neues Bauteil, das eine Strafversetzung um zehn Plätze nach sich ziehen würde, ist nicht nötig, weil McLaren auf das aktivierte Aggregat aus Mexiko zurückgreifen kann. Trotzdem ist die in Rauch aufgegangene Einheit bereits die elfte Version, die in diesem Jahr zum Einsatz kommt. "Wir müssen uns das ganz genau anschauen. Das Auto steht noch in der Box und wird untersucht", wünscht sich Alonso Aufklärung.
Vor zwei Wochen versagte eine Hybridkomponente bereits vor dem Start und zwang den Ex-Champion zur Aufgabe, weshalb der V6 noch frisch ist. "Wir setzen jetzt auf das Bauteil aus Mexiko, das noch wenig Laufleistung hat und mit dem ich noch gar nicht gefahren bin. Wir sollten damit morgen vernünftig aufgestellt sein", ist Alonso vor TV-Kameras bemüht, positive Aspekte hervorzuheben. Ein Lichtblick: Rennleiter Eric Boullier spricht von "vielversprechenden" Ergebnissen, die ein modifizierter Frontflügel an beiden Autos lieferte.
Davon, dass seine Panne in Sao Paulo zu einem Sinnbild geworden sei, will er nichts wissen. "Das Bild ist schon ziemlich prominent geworden. Ich weiß nicht, was Leute erwarten, wenn man abstellen und auf ein Auto warten muss, das einen zurückbringt. Man bleibt dort, wo man ist", sagt Alonso und denkt an 2016. "Ich bin mit dem Kopf beim kommenden Jahr. Hoffentlich habe ich in Abu Dhabi alle möglichen Probleme und keine in der nächsten Saison. Schmerzhaft, aber so ist der Lernprozess."
Jenson Button (16./+2,259 Sekunden) flüchtet sich mit einem fahrenden, aber langsamen Auto in Galgenhumor. "Es ist nicht perfekt - eher meilenweit entfernt von perfekt", sagt er mit einem verzweifelten Grinsen. "Wir haben mit der allgemeinen Balance Probleme." Auf eine mögliche Verbesserung für das Qualifying angesprochen, schafft er es nicht, eine Antwort ohne noch dickeres Schmunzeln zu formulieren. "Ich hoffe es, aber das wird nicht einfach. Ich bin zuversichtlich wie immer", so Button.