• 10. November 2015 · 11:24 Uhr

Williams: Massas Heim-Grand-Prix auf Powerstrecke

In Sao Paulo möchte Felipe Massa wie immer sein brasilianisches Heimpublikum verzücken - Bottas möchte dort nach verpatztem 2014 endlich über Rang zehn hinaus

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Williams beim Formel-1-Grand-Prix von Austin 2015 den ersten Doppelausfall der Saison hinnehmen musste, raffte sich der britische Traditionsrennstall in Mexiko-Stadt wieder auf. Valtteri Bottas und Felipe Massa reisten mit einem dritten und einem sechsten Platz vom Autodromo Hermanos Rodriguez ab. Nun wartet in Brasilien das Autodromo Jose Carlos Pace auf die Mannschaft, das vor allem Lokalmatador Massa ins Schwärmen bringt.

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Felipe Massa ließ sich im Vorjahr nicht zum ersten Mal in Brasilien feiern Zoom Download

"Dein Heim-Grand-Prix ist immer das wichtigste Rennen für einen Fahrer", so der Brasilianer, der jenes Heimspiel in Sao Paulo bereits zweimal auf Ferrari gewinnen konnte. Dabei war der Triumph 2008 besonders bitter. Massa gelang ausnahmsweise ein gutes Regenrennen und während er in der Ferrari-Box schon als neuer Weltmeister gefeiert wurde, überquerte WM-Kontrahent Lewis Hamilton (damals auf McLaren) die Ziellinie unverhofft als Vierter und schnappte Massa die Fahrer-WM vor der Nase weg.

Schon auf der Kartstrecke von Sao Paulo sammelte Massa erste Rennerfahrungen, was das Rennen für ihn noch spezieller macht. 2014 gelang ihm dort als Dritter einer von vier Podiumsbesuchen aus dem Vorjahr: "Im Vorjahr konnten wir aufs Podium fahren. In dem Rennen sind so viele Dinge passiert. Ich bekam eine fünf-Sekunden-Strafe und habe auch noch bei der falschen Garage gehalten", schildert er, wie er beim Boxenstopp fälschlicher Weise die McLaren-Box ansteuerte, doch dann einfach weiter gerade durch zum Service bei Williams fuhr.

Ein Kurs wie gemacht für den Williams

"Trotzdem haben wir es immer noch hinbekommen, ein gutes Rennen zu fahren, also ist es wichtig uns anzuschauen, was wir im Vorjahr gemacht haben, um zu versuchen es zu wiederholen", findet der 34-Jährige. Dass sich die Kräfteverhältnisse sich arg zu Ungunsten von Williams verändert haben könnten, sollte bei normalem Wochenendverlauf allerdings unstrittig sein.

"Brasilien sollte für unsere Autos ein guter Kurs sein", orakelt Chefingenieur Rob Smedley über den Kurs. In der Tat sollte der rund 25-sekündige Vollgasanteil von der letzten Kurve des Infields bis hin zum Senna-S ein Segen für den Highspeed-affinen Williams FW37 sein. Nur das enge Infield dürfte den Hauptkonkurrenten von Ferrari und Red Bull ein bessere Pflaster sein. "Das Power-Layout für wenig Luftwiderstand sollte zu unserem Vorteil sein. Der schwierige Teil wird darin bestehen, das Auto in Sektor zwei zum Arbeiten zu bekommen", so Smedley über den Spagat zwischen Abtrieb und Höchstgeschwindigkeiten.


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Auch Bottas ist optimistisch, seinen Frieden mit Brasilien zu machen. "Ich hatte in Brasilien in der Vergangenheit nicht die besten Rennen, doch ich will das korrigieren", so der Finne, dessen beste Platzierung bei zwei Sao-Paulo-Starts der zehnte Rang vom Vorjahr war. Probleme mit seinem Sicherheitsgurt sowie Arbeiten am Frontflügel vermasselten ihm den Sonntag auf der auf 800 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Strecke. Dennoch bekennt er sich: "Es ist ein sehr schöner Kurs, um ihn zu fahren mit einer guten Kombination vieler unterschiedlicher Kurventypen."

Fahrer balgen sich noch um WM-Platzierungen

Unterdessen geht es in der Weltmeisterschaft für die Weiß-Blauen noch um einen guten Saisonabschluss. Während Ferrari in Mexiko-Stadt mit beiden Fahrern nicht das Ziel sah - unter anderem durch eine erneute Kollision zwischen Bottas und Ferrari-Star Kimi Räikkönen, konnte Williams in der Konstrukteurs-WM wieder ein Stückchen aufholen.

Zwar stehen die Roten aus Maranello mit derzeit 131 Punkten bereits als WM-Zweite fest, doch Red Bull hat mit 71 Zählern Rückstand zumindest noch theoretische Chancen auf den dritten Rang - auch wenn bei maximal 86 zu vergebenden Konstrukteurs-Punkten die Messen eigentlich gesungen sein sollten (zu den Gesamtständen).

Bei den Fahrern ist der Kampf hingegen enger. Bottas konnte sich in der Fahrerwertung zuletzt vor Räikkönen schieben und liegt jetzt mit insgesamt 126 Zählern drei Punkte vor seinem Landsmann. Massa sammelte 2015 bisher 117 Zähler und hat alle Chancen, den beiden im Kampf um Rang vier noch ein Schnippchen zu schlagen.

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