Sauber in Brasilien: Punkte bei Nasr-Heimspiel im Visier
Felipe Nasr feiert in Brasilien sein Grand-Prix-Debüt vor heimischem Publikum: Während für ihn ein Traum in Erfüllung geht, will Sauber Rang acht verteidigen
(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel 1 am Wochenende in Interlagos gastiert, ist es für zwei Piloten ein ganz besonderes Rennen. Während Felipe Massa bei seinem Heim-Grand-Prix schon alle Höhen und Tiefen erlebt hat, nimmt Saubers Felipe Nasr zum ersten Mal an einem Formel-1-Rennen in seiner Heimat teil. Im vergangenen Jahr durfte Nasr zwar schon für Williams am Freien Training teilnehmen, doch ein kompletter Einsatz ist für ihn natürlich noch einmal eine neue Erfahrung.
"Die Vorfreude auf meinen allerersten Grand Prix in Interlagos ist groß. Ich bin sicher, dass mir all die Fans rund um die Strecke einen Extraschub verleihen werden", meint der Brasilien-Debütant vor dem Event. "Mir steht jedenfalls ein sehr aufregendes Wochenende bevor, immerhin repräsentiere ich in Interlagos mein Heimatland in der Formel 1. Ich kann es kaum erwarten, dort zu sein."
Ein Rennen fahren wird Nasr in Interlagos allerdings nicht das erste Mal. Bereits 2008 durfte er sein allererstes Monoposto-Rennen bestreiten - in einem Formel-BMW-Boliden. Nasr erinnert sich: "Mario Theissen (damals BMW-Motorsportchef; Anm. d. Red.) lud das Rennteam meines Onkels ein, bei diesem Event zu fahren. Ich kam als Fahrer dazu und wurde Dritter in meinem allerersten Monoposto-Rennen Dritter. Alexander Rossi war auch dabei. Das war das letzte Rennen und er gewann da die Meisterschaft."
Mittlerweile sind sieben Jahre vergangen und Nasr kehrt als Stammpilot der Formel 1 wieder in seine Heimat. "Das ist ein Traum, den ich schon immer hatte", schwärmt er. "Betrachtet man Brasiliens Motorsportgeschichte, ist das für mich nicht nur eine Freude und Ehre, sondern es ist auch ein Moment, an den ich mich stets erinnern werde." Sportlich möchte Nasr nach drei Punkteankünften in den vergangenen fünf Rennen an seine Serie anknüpfen und Sauber weiter helfen.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Brasilien
Die Geschichte des Formel-1-Grand-Prix von Brasilien reicht bis ins Jahr 1972 zurück. Auf dem acht Kilometer langen Kurs von Interlagos wird am 30. März ein Demorennen abgehalten, weil die FIA den neuen Kandidaten vor der Aufnahme in den Kalender testen möchte. Als erster Gewinner trägt sich Carlos Reutemann in die Siegerlisten ein (mit einem Helmut Marko auf Platz vier!), doch erster offizieller Sieger wird ein Jahr später zur Freude der Fans Emerson Fittipaldi. Seit damals gehört Brasilien ohne Pause zum Formel-1-Kalender. Fotostrecke
Denn die Schweizer kämpfen bei noch zwei verbleibenden Saisonrennen um Rang acht in der Konstrukteurs-WM. Die Mannschaft aus Hinwil hat derzeit 36 Zähler auf dem Konto. Toro Rosso (65) dürfte nach vorne außer Reichweite sein, doch von hinten lauert das McLaren-Team (27). Zwar ist das Jahr für die Briten eine einzige Enttäuschung, doch der Rückstand von neun Punkten ist durchaus aufholbar - allein in Austin sammelte man acht Zähler.
Damit die Schweizer Rang acht behalten, muss auch Marcus Ericsson mithelfen. Auch für den Schweden ist es der erste Brasilien-Grand-Prix seiner Karriere, denn sein Caterham-Team war im vergangenen Jahr nicht mehr in Sao Paulo am Start. "Mein erstes Formel-1-Rennen in Sao Paulo auf der Interlagos-Strecke wird sicher ein spannendes Wochenende werden. Ich freue mich schon sehr darauf", so der Sauber-Pilot, der über die besondere Bedeutung weiß. "Umso schöner wäre es natürlich, wenn Felipe und ich dort Punkte holen könnten."