Nico Rosberg: "Der zweite Boxenstopp hat mich genervt"
Wie Teamkollege Lewis Hamilton war auch Nico Rosberg über die Strategieänderung nicht glücklich, doch im Gegensatz zum Briten hinterfragte er nicht
(Motorsport-Total.com) - Mercedes fuhr in Mexiko ein langweiliges Rennen, einzig "Plan B" hat bei den Silbernen den Puls noch etwas in die Höhe treiben lassen, denn die Fahrer waren so gar nicht erfreut darüber, dass die ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen wurde. Was Lewis Hamilton davon gehalten hat, konnte die ganze Welt über den Funk mithören, doch auch Rennsieger Nico Rosberg war alles andere als angetan.
"Das war sehr überraschend und hat mich auch genervt zu dem Zeitpunkt", erklärt der Deutsche, der eigentlich einen guten Rhythmus und einen guten Abstand zu Hamilton hatte und diesen natürlich nicht aufs Spiel setzen wollte. "Beim Boxenstopp ist ein Extrarisiko drin, und mit neuen Reifen fängt alles bei Null an. Außerdem hat er dann frischere Reifen, weil er zwei Runden später reinkommt. Darauf hatte ich keine Lust."
Große Diskussionen mit seinem Team hat Rosberg im Gegensatz zum Weltmeister allerdings nicht angefangen. "Die brauche ich nicht, weil ich weiß, dass es für beide gleich ist", sagt er. "Ich habe die Topexperten, die sich das zurechtlegen, da brauche ich nicht nachfragen." Diese Meinung unterstützt auch Technikchef Paddy Lowe: "Technisch gesehen ist es falsch, nicht hereinzukommen, wenn wir es sagen", meint der Brite.
Fotostrecke: GP Mexiko, Highlights 2015
Das schönste Podium des Jahres, ganz besonders für Nico Rosberg: Nach seiner bitteren Niederlage gegen Lewis Hamilton beim WM-Entscheider in Austin liefert der Mercedes-Fahrer in Mexiko-Stadt eines seiner besseren Wochenenden ab und gewinnt letztendlich souverän. Vor 134.850 Zuschauern fühlt er sich "wie ein Rockstar". Fotostrecke
Hamilton war sich hingegen nicht sicher, ob das Team die richtige Entscheidung trifft, weil seine Reifen seiner Meinung nach noch in Ordnung waren. Deswegen ignorierte er zunächst die Stopporder, um nach den Hintergründen zu fragen. Wäre er draußen geblieben, hätte er theoretisch eine Chance auf den Sieg gehabt, doch schließlich beugte er sich der Anordnung seines Rennstalls. Dass Hamilton seinen eigenen Kopf durchsetzen könnte, hatte Rosberg dabei nicht auf dem Schirm. Er sagt: "Das darf nicht passieren. Es wird auch nicht passieren, dass wir zwei verschiedene Strategien machen." Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass Hamilton nicht nach Rosbergs Planungen spielt.