• 02. November 2015 · 00:07 Uhr

Bremspedal durchgefallen: Sauber-Pilot Nasr prangert Team an

Der Brasilianer musste ab der ersten Runde Bremsen schonen und warnte im Funk, trotzdem setzte die Verzögerungswirkung aus - Nur Sauber mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - Wenn ein Pilot aus seinem Auto aussteigt und vor Wut schäumt, dann ist meistens ein Konkurrent für den Unmut verantwortlich. Anders im Fall von Felipe Nasr nach dem Mexiko-Grand-Prix am Sonntag: Der Brasilianer hatte einen gewaltigen Brass auf sein Sauber-Team, weil für seinen Abflug in Runde 57 eine nicht mehr funktionierende Bremse verantwortlich war. Dabei hatte Nasr zuvor im Funk Alarm geschlagen "Ich habe es ihnen (den Ingenieuren; Anm. d. Red.) gesagt. Ich weiß, was ich gefühlt habe."

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Felipe Nasr mit qualmender Bremse: Der Unfall hätte schlimmer ausgehen können Zoom Download

Doch Sauber reagierte nicht. Stattdessen fiel das Bremspedal durch und Nasr verlor die Kontrolle über sein Auto. "Ich bin wahnsinnig froh, dass es in einer langsamen Kurve passiert ist", atmet er auf, nachdem er sich bereits im Funk ausgemalt hatte, welche Konsequenzen der Defekt am Ende der mit rund 360 km/h befahrenen Start- und Zielgeraden hätte haben können. "Die Situation ist weder für mich noch für das Team gut. Da müssen wir sehr schnell eine Lösung finden", fordert er.

Was den Vorfall so mysteriös macht: Nasrs Dienstwagen machte als einziger Bolide neben dem Schwesterfahrzeug Marcus Ericssons Probleme, obwohl die Teams aufgrund harter Bremspunkte des Autodromo Hermanos Rodriguez und der durch die Höhenlage nicht optimalen Kühlung gewarnt waren. "Ich habe ab der ersten Runde meine Bremsen geschont", schüttelt der Formel-1-Neuling den Kopf. "Anscheinend war das bei meinem Auto kritischer. Wir müssen unbedingt analysieren, wieso das passiert ist."


Fotostrecke: GP Mexiko, Highlights 2015

Bremsprobleme waren für die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg an der Spitze ein Fremdwort. "Es war alles ziemlich locker. Es gab - wenn überhaupt - nicht wirklich viel Bremsverschleiß", meint der Brite. Der Rennsieger stimmt zu: "Es gab andere Rennen, in denen es viel kritischer war." Auch Williams-Fahrer Valtteri Bottas erkennt "kein großes Problem" und sagt weiter: "Wenn überhaupt nur, wenn man ständig hinter einem anderen Auto hergefahren wäre."

Nasrs Teamkollege Marcus Ericsson hatte in Mexiko zwar keine Schrecksekunde zu überstehen, jubeln konnte der Schwede über den zwölften Rang aber auch nicht. "Alles in allem war es ein ordentliches Rennen nach einem schwierigen Wochenende. Mit meiner Performance und der Strategie, die wir wählten, kann ich zufrieden sein", bilanziert er und spricht die Probleme beim Verzögern an: "Während des ganzen Rennens hatte ich Schwierigkeiten, weil die Bremsen überhitzten. Es war eine Herausforderung, klarerweise beeinträchtigte das auch unsere Leistung."

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