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Bottas erlöst Williams: Plötzlich klappt's auch mit der Strategie
Welcher taktische Schachzug des dem Finnen ermöglichte, Daniil Kwjat zu vernaschen - Gelungene Taktik als Wiedergutmachung für jüngste Pannenserie
(Motorsport-Total.com) - Im Verlauf der Saison 2015 als Versager bei der Strategieplanung gebrandmarkt, hat sich Williams am Sonntag beim Mexiko-Grand-Prix für viele Peinlichkeiten rehabilitiert. Platz drei für Valtteri Bottas war einem taktischen Manöver beim zweiten Boxenstopp zu verdanken, als das Team den Finnen in der Safety-Car-Phase zum Stopp holte und überraschend auf der härteren Reifenmischung in die Schlussphase schickte. "Das war wirklich ein guter Schachzug des Teams", lobt Bottas seine Ingenieure.
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Valtteri Bottas jubelte über den dritten Rang, Williams über eine glänzende Taktik Zoom Download
Denn obwohl auf einer einzelnen Runde der langsamere Pneu, war sich Williams der Vorteile nach der langsamen Fahrt hinter dem Führungsfahrzeug bewusst. "Weil das Arbeitsfenster des Reifens niedriger liegt", erklärt Bottas, warum er sofort Grip fand und Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo bei Wiederfreigabe kassierte - und ihm den Bronzerang klaute. "Er funktioniert besser bei niedrigeren Temperaturen. Als Team haben wir einen großartigen Job gemacht. Jede einzelne Entscheidung war die richtige."
Schon mit dem ersten Halt bei der Crew, der in Runde acht der früheste reguläre Stopp des ganzen Feldes war, ging Williams einen ungewöhnlichen, aber erfolgreichen Weg. Schließlich wollte Bottas die Soft-Mischung so schnell wie möglich loswerden: "Das war alles geplant. Wir wussten, dass wir Probleme hatten, die weichen Reifen zum Arbeiten zu bringen." Ursprünglich war geplant, die restlichen 63 Runden durchzufahren: "Es wäre mit den Mediums auf jeden Fall möglich gewesen", betont Bottas.
Fotostrecke: GP Mexiko, Highlights 2015
Das schönste Podium des Jahres, ganz besonders für Nico Rosberg: Nach seiner bitteren Niederlage gegen Lewis Hamilton beim WM-Entscheider in Austin liefert der Mercedes-Fahrer in Mexiko-Stadt eines seiner besseren Wochenenden ab und gewinnt letztendlich souverän. Vor 134.850 Zuschauern fühlt er sich "wie ein Rockstar". Fotostrecke
Chefingenieur Rob Smedley ist heilfroh, sich nicht mehr für Patzer rechtfertigen zu müssen: "Wir haben kürzlich einige Podiumsergebnisse verpasst. Umso besser fühlt es sich an, wieder auf dem Treppchen zu stehen", atmet der Brite auf. Überraschend kam die starke Williams-Leistung aber dennoch, schließlich sah das Team zuletzt nie gut aus, wenn viel Abtrieb auf den FW37 geschraubt wurde. In Mexiko allerdings gab es aufgrund der Höhenlage kaum das Gefühl, mit einer Monaco-Setup zu fahren.
Als Sechster trug Felipe Massa dazu bei, dass Williams den dritten Rang in der Konstrukteurs-WM im Duell mit Red Bull festigte. Trotzdem beklagt der Brasilianer, im Zweikampf mit Daniel Ricciardo den Kürzeren gezogen zu haben: "Es war nicht mein bestes Rennen, denn ich hatte Probleme mit den Hinterreifen und habe im zweiten Stint deshalb eine Position verloren." Auch nach der Safety-Car-Phase sei er nicht gut unterwegs gewesen. "Ich bin ein wenig enttäuscht", so Massa weiter.