• 01. November 2015 · 02:35 Uhr

Wegen Rutschpartie: Hamilton erwartet Langeweile-Rennen

Weil es in Mexiko kaum Grip und wenig Verschleiß gibt, könnte eine Prozession mit Einstoppstrategien drohen - Keine Chance im Stadion zu überholen?

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rückkehr des Formel-1-Zirkus auf das frisch sanierte Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt sorgen querstehende Autos für spektakuläre Bilder. Das Rennen am Sonntag könnte sich jedoch als Schlaftablette herausstellen. Lewis Hamilton glaubt, dass wegen der schlechten Straßenlage der Boliden auf den glatten Asphalt und ihres nervösen Hecks eine Prozession droht: "Ich weiß wirklich nicht, ob hier viel überholt werden wird. Bei so wenig Abtrieb und Traktion wird es schwierig."

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Lewis Hamilton macht sich über Überholmöglichkeiten in Mexiko Gedanken Zoom Download

Das Problem: Obwohl alle Teams steile Flügel auf ihre Autos aufgebaut haben, wirkt sich das in der Höhenlage von 2.285 Metern über dem Meeresspiegel wegen der "dünnen" Luft kaum aus, sodass sich die Boliden anfühlen wie in Monza. Ergo sind die Piloten auf mechanischen Grip angewiesen, doch der ist Fehlanzeige. "Vielleicht bedarf es bei dieser Strecke besserer Reifen", nimmt ein rätselnder Hamilton Pirelli in die Pflicht, zumal die Probleme im Sog eines vorausfahrenden Autos noch schlimmer werden könnten: "Man rutscht herum und der Vordermann fährt weg", blickt er voraus.

Mit den konservativ gewählten Mischungen Soft und Medium ermöglichen die Italiener zudem Einstoppstrategien, die den Grand Prix noch statischer machen könnten. "Wir haben gesehen, dass der Reifenverschleiß wegen der glatten Oberfläche gering ist", räumt Sportchef Paul Hembery ein. "Aber die Entwicklung der Strecke setzt sich fort und die Lücke zwischen den beiden Typen wird kleiner, umso mehr Gummi liegt." Er kann sich vorstellen, dass ein Reifenwechsel zwar möglich ist, sich deren zwei aber als die schnellere Taktik herauskristallisieren - sofern Abbau und der Verkehr mitspielen.


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Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo rechnet damit, dass eine Einstoppstrategie bei den meisten Teams auf der Agenda steht, grübelt jedoch: "Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass das passieren wird." Grund ist, dass der Medium-Reifen auf den Longruns zwar gut aussah, die Bahn am Freitag jedoch noch eine ganz andere war. Gut möglich also, dass alle versuchen, nach dem Start auf den weichen Pneus so lange wie möglich zu fahren und anschließend mit den härteren Gummis über die Distanz zu kommen.

Und alles in Reih und Glied? Wenn überhaupt, dann sieht Hamilton eine Überholmöglichkeit am Ende der mit einer DRS-Zone versehenen Start- und Zielgeraden, die über 1.200 Meter lang ist, ein Vorbeikommen. "Die meisten Manöver könnte es bei der Zufahrt auf Kurve 1 geben und in der Folge bis Kurve 4", skizziert er Duelle. Die von vielen zum Überholen ausgeguckte Einfahrt zum Stadionbereich, die Kurve 13, ist aus Sicht des Briten zu einfach zu verteidigen. "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass jemand die Tür so weit offen lässt", glaubt Hamilton, der mit den Umständen nicht hadert. "So ist es nunmal. Es ist einzigartig und solche Dinge erwarten uns überall, wo wir hinreisen."

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