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McLaren muss Platz 16 schönreden: "Es ist logisch und wahr"
Frustration pur: Während Honda einräumt, dass der Antrieb chancenlos ist, sieht Alonso "Regen und Chaos" als letzten Ausweg - Sensor schuld an Button-Misere
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso in Q1 ausgeschieden, Jenson Button erst gar nicht am Start, schwindelerregende Strafen wegen des Wechsels von Antriebskomponenten: Für McLaren hätte das Qualifying zum Mexiko-Grand-Prix am Samstag nicht schlechter laufen können, obwohl das Team längst wusste, dass es das Rennen aus der letzten Reihe wird starten müssen. Entsprechend schwer fällt es Piloten und den Verantwortlichen, die Situation schönzureden. "Es gab nicht mehr viel zu holen", bekennt Alonso.
Auf die Strecke zu gehen ist für McLaren angesichts der Strafensituation längst überflüssig. "Es machte kaum Sinn, Reifen zu verbrauchen und Kilometer auf den Antrieb zu brummen", zuckt der Spanier mit den Schultern und hält die großen Pneuvorräte seiner Mannschaft für das einzige Ass im Ärmel. In Sachen Tempo scheint angesichts langer Geraden nichts zu holen. "Wir brauchen jetzt Regen und Chaos. Wir haben viele frische Reifensätze für trockene und für nasse Bedingungen zur Verfügung."
Eric Boullier kann offenbar selbst nicht glauben, dass er einen Ex-Weltmeister für einen 16. Platz lobt. "Das klingt wie ein Fehlschluss", tastet sich der Rennleiter vor, "aber weil die Leistung des Autos auf dieser Strecke kränkelt, ist es logisch und wahr." Er argumentiert außerdem, dass wegen der Strafenflut eine Abstimmung mit Vorteilen im Rennen gewählt worden sei. Q2 trotz der Widrigkeiten nicht erreicht zu haben, sei aber "frustrierend" für Alonso und die gesamte McLaren-Truppe.
Yasuhisa Arai räumt Defizite des Honda-Antriebs ein, weil der ohnehin schon schlecht arbeitende Verdichter des V6-Turbohybrid mit der dünnen Luft in Mexiko seine liebe Mühe hat: "Fernando ist im dritten Freien Training solide unterwegs gewesen, aber leider stellte es sich wie erwartet heraus, dass die Höhenlage unserer Leistung abträglich ist", so der Sportchef der Japaner. Arai wird seinem britischen Partner auch erklären müssen, wieso das Button-Auto einmal mehr stundenlang in der Garage parkte.
"Jensons Motor hatte im dritten Freien Training Fehlzündungen. Wir suchen noch den Grund dafür, aber wir denken, dass ein defekter Sensor verantwortlich ist", so Arai. Weil die Techniker sämtliche Elektronikkomponenten und Kontrolleinheiten auf den Kopf stellen mussten, war der Boliden nicht rechtzeitig einsatzbereit. Button nimmt es abgeklärt: "Ich hätte ja sowieso als Letzter starten müssen wegen der Strafen. Trotzdem will der Sportler in mir auf die Strecke und zeigen, was er kann." Die Aussichten sind trübe: "Ich bin kaum Runden gefahren und ohne jegliche Fahrt mit viel Sprit wird es ein schwieriges Rennen." Das Zählen seiner Startplatzstrafen hat der Mann aus Frome übrigens längst eingestellt: "Ich habe keine Ahnung, wie viele es waren..."