Nico Rosberg: Windstoß hat Sieg in Austin gekostet
Lewis Hamilton glaubt, dass er den Grand Prix der USA so oder so gewonnen hätte, während Nico Rosberg seinen entscheidenden Fahrfehler erklären kann
(Motorsport-Total.com) - Der Grund für den rennentscheidenden Fahrfehler von Nico Rosberg beim Grand Prix der USA in Austin ist offenbar geklärt. Der Mercedes-Pilot hatte in einer ersten Reaktion nach dem Rennen noch gerätselt, wie es zu seinem folgenschweren Ausritt, der ihn die Führung kostete, kommen konnte. Inzwischen meint er die Situation aufgeklärt zu haben.
"Es war ein Windstoß, ein heftiger", sagt er - und erntet Gelächter bei den anwesenden Journalisten. Aber Rosberg ergänzt: "Im Ernst! Aber es war für alle gleich, also ist das keine Entschuldigung. Es war mein Fehler, ich verstehe den - und es ist für die Zukunft wichtig für mich, das zu verstehen. Es war ein sehr ungewöhnliches Szenario, das in all den Runden nur ein einziges Mal passiert ist. Dadurch habe ich am Heck viel Anpressdruck verloren."
"Bis dahin ist das Rennen extrem gut gelaufen", fährt er fort. "Ich fühlte mich wirklich wohl, war schnell. Das Safety-Car hat leider meinen Vorsprung von zehn Sekunden auf null runtergebracht. Ich denke, ich bin ein gutes Rennen gefahren, mit Ausnahme dieses einen Fehlers, der mir den Sieg gekostet hat. Aber ich kann jetzt nach vorne schauen. Ich bin aufgeregt, hier in Mexiko zu sein, und möchte gewinnen. Ich bin bereit."
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Lewis Hamilton ist zum dritten Mal Weltmeister - aber über seiner Titelparty in Austin hängt ein kleiner Schatten. Der geschlagene Nico Rosberg schmeißt ihm vor der Siegerehrung die Pirelli-Kappe zurück, spricht später von einer Situation, die ihn "sehr nervt". "Krieg der Sterne", revisited. Und Bilder sagen mehr als tausend Worte. Fotostrecke
Hamilton glaubt übrigens, dass er das Rennen so oder so gewonnen hätte - auch ohne den entscheidenden Fahrfehler. Denn seine Reifen waren um fünf Runden frischer, sodass er im Finish noch angreifen wollte: "Das Safety-Car war gerade am Reinkommen und ich lag auf dem zweiten Platz hinter meinem Teamkollegen. Ich war nicht nervös, sondern dachte: 'Ich weiß, dass ich schneller als Nico bin, weil ich vorher schon schneller war als er.'"
In dem Moment realisierte er auch, dass ein Überholmanöver sehr wahrscheinlich die vorzeitige WM-Entscheidung bedeuten würde: "Ich schaute nach vorne, auf Nicos Auto, und dachte: 'Jetzt liegt die Weltmeisterschaft vor mir da.' Ich glaubte, dass ich es so oder so gewinnen würde. Ich hätte nicht mit einem Fehler gerechnet. So hat er es mir leicht gemacht, aber es ist halt nicht einfach, wenn du jemanden wie mich im Rückspiegel hast. Da ist der Druck hoch."