Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Powerstrecke Mexiko: Nur Regen kann McLaren-Honda retten
Fernando Alonso und Jenson Button wissen noch nicht, ob sie den alten oder neuen Motor bekommen - McLaren und Honda treten schweres Erbe in Mexiko-Stadt an
(Motorsport-Total.com) - Als wäre die Situation für McLaren-Honda nicht schon schlimm genug, steht nun auch noch der Große Preis von Mexiko im Autodromo Hermanos Rodriguez mit seiner berüchtigten, 1,2 Kilometer langen Geraden auf dem Programm. Es will einfach nicht laufen: Der neue Honda-Motor erwies sich in Austin als unzuverlässig und brachte Fernando Alonso um ein fantastisches Resultat. Nun gibt es statt Hoffnung erst einmal Analysearbeit, womöglich muss auf die neue Antriebseinheit sogar verzichtet werden.
Da trifft es sich nicht gut, dass in Mexiko-Stadt nun eine waschechte Power-Strecke auf die Piloten wartet. Ob alter oder neuer Motor - Fernando Alonso und Jenson Button werden ordentlich zu kämpfen haben. Der Spanier sieht es als willkommene Herausforderung an: "Ich hoffe, dass wir unsere Leistung aus Austin in Mexiko halbwegs wiederholen können, erwarten aber einen harten Kampf auf einer Strecke, die unserem Auto auf dem Papier nicht entgegenkommt", sagt der zweimalige Weltmeister.
Für Piloten im Feld ist es ein Schritt ins Unbekannte. "Es wird interessant, da wir keine Daten haben und die Bedingungen nicht kennen, das macht es umso spannender", sagt Alonso. Eine neue Strecke kennenzulernen sei immer etwas Besonderes, erzählt er weiter, "besonders, da diese hier bereits eine großartige Reputation aus der Zeit hat, als dort zuletzt gefahren wurde." Die Kombination aus langer Gerade und kurvenreichen Passagen machen einen guten Setup-Kompromiss vonnöten. "Es ist ein neues Kapitel für die Formel 1 und ich freue mich drauf, zu sehen, wo wir stehen", schließt Alonso ab.
Button grübelt über Höhenlage und fehlenden Topspeed
Jenson Button weiß noch nicht, wie viel Leistung er am Wochenende unter der Haube haben wird, wenn es in luftige Höhen gehen wird. Die 2.200 Meter geben dem Weltmeister von 2009 zu denken: "Es ist der höchste Grand Prix im Kalender, was für alle Teams etwas Neues darstellen wird." Bislang galten die 800 Höhenmeter in Sao Paulo als größte Herausforderung, das Autodrom der Gebrüder Rodriguez liegt beinahe dreimal so hoch.
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Mexiko
Dieses Rennen wird der 16. Große Preis von Mexiko der Formel 1. Das Rennen wurde zum ersten Mal 1963 auf der Strecke ausgetragen, die damals noch "Magdalena Mixhuca" genannt wurde. Auf dem Kurs wurde ein Jahr zuvor ein nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Rennen ausgetragen, in dem Lokalmatador Ricardo Rodriguez, ein aufstrebender Star des Ferrari-Werksprogramms, ums Leben kam. Fotostrecke
Auch Button fürchtet sich vor der langen Geraden. "Die Tatsache, dass wir hier den zweithöchsten Topspeed der Saison erwarten, bedeutet, dass es nicht einfach für uns wird", so der 35-Jährige. Für ihn ist eine gute Fahrzeugbalance vom 1. Freien Training weg entscheidend für den weiteren Verlauf des Wochenendes. Nur eines wird ihm am kommenden Wochenende fehlen: "Ich erinnere mich, wie ich als Kind einige unglaubliche Kämpfe auf dieser Strecke im Fernsehen gesehen habe. Wie die Autos durch die Peratalda gefahren sind, war unglaublich, wenn nicht gar angsteinflößend! Jammerschade, dass diese Kurve im neuen Layout nicht einbezogen wurde."
Erinnerungen an große Erfolge in der Vergangenheit
Beide Fahrer wissen, dass sie im Trockenen aufgrund der langen Geraden chancenlos sein werden. Es existiert jedoch Hoffnung, die Honda-Motorenchef Yasuhisa Arai maht seinen Fahrern mitgibt: "Laut der Wettervorhersagen wird der Regen uns aus Austin nach Mexiko-Stadt folgen, daher müssen die ohne Zweifel begrenzte Fahrzeit zu unserem Vorteil nutzen." McLaren-Renndirektor Eric Boullier fügt hinzu: "Wir müssen nicht nur das Setup in kurzer Zeit in den Griff bekommen, sondern auch den Reifenverschleiß." Der neue Asphalt lässt grüßen, über den noch keine Daten vorliegen.
Insgesamt ist es ein besonderer Ort für Honda, an den die Formel 1 zurückkehrt. 1965 gelang Richie Ginther in Mexiko der erste von nur drei Formel-1-Siegen von Honda als Konstrukteur. McLaren erzielte 1969 mit Denny Hulme einen weiteren Triumph, 1988 und 1989 holten Alain Prost und Ayrton Senna jeweils einen Sieg für die Kombination McLaren-Honda. Von solch glorreichen Erfolgen sind beide Parteien derzeit meilenweit entfernt, doch wird es wichtig sein, viele Daten aus Mexiko für möglicherweise bessere Zeiten in der Zukunft mitzunehmen.