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Pirelli: Konservative Reifenwahl bei der Mexiko-Rückkehr
Pirelli setzt bei der Formel-1-Rückkehr nach Mexiko auf die Mischungen Soft und Medium - Der Reifenhersteller verfügt über keine aktuellen Streckendaten
(Motorsport-Total.com) - Nach 23 Jahren kehrt die Formel 1 nach Mexiko zurück (zur Rennvorschau). In Mexiko-Stadt erwartet die Teams am kommenden Wochenende das komplett erneuerte Autodromo Hermanos Rodriguez, benannt nach den beiden berühmtesten Rennfahrern Mexikos, den Brüdern Pedro und Ricardo Rodriguez. Der Original-Kurs wurde 1962 inmitten eines öffentlichen Parks gebaut.
© xpbimages.com
Pirelli bringt die Mischungen Soft (gelb) und Medium (weiß) mit nach Mexiko Zoom Download
Nicht die einzige Gemeinsamkeit mit der Strecke in Monza: Auch die Highspeed-Geraden und schnellen Kurven des mexikanischen Kurses erinnern an die Heimstrecke von Pirelli nahe Mailand. Für das Comeback des Großen Preises von Mexiko nominierte Pirelli die Mischungen Soft und Medium. Obwohl die Umbauarbeiten den Kurs erheblich verändert haben, blieb viel vom Charakter des Originals erhalten.
Trotzdem verfügt Pirelli über keine aktuellen Streckendaten und bereitete sich stattdessen mithilfe von Computer-Simulationen auf das Rennen und die Mischungsauswahl vor. Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt: "Der Grand Prix von Mexiko ist für uns sehr spannend. Wir treffen dort auf einen Kurs, der einerseits völlig neu, aber gleichzeitig auch fest in der Formel-1-Tradition verwurzelt ist. Für eine neue Strecke die Reifenmischungen festzulegen, ist natürlich eine ganz besondere Herausforderung."
"Doch die rechnergestützten Simulationen, einer der wichtigsten Wachstumsbereiche in der aktuellen Formel 1-Technologie, liefern mittlerweile extrem präzise Daten. Dessen ungeachtet kamen wir nicht umhin, im ersten Jahr auf dem neuen Kurs eine konservativere Wahl zu treffen. Auch beim Großen Preis von Mexiko streben wir zwei Boxenstopps pro Fahrer an."
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Mexiko
Die Geschichte des Grand Prix von Mexiko ist untrennbar mit der heute unter dem Namen Autodromo Hermanos Rodriguez bekannten Rennstrecke verbunden. Am Anfang jedoch steht eine Tragödie. Am 1. November 1962, kurz nach Eröffnung der Strecke, lässt Ricardo Rodriguez bei einem Unfall in der gefürchteten Peraltada-Kurve sein Leben. Der 20-jährige Mexikaner saß in einem Lotus 24 aus der Formel 1, das Rennwochenende zählte aber nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Unfallursache war ein Bruch der Hinterradaufhängung. Die Trauer in Mexiko ist groß und wird noch größer, als neun Jahre später, am 11. Juli 1971, auch Ricardo Rodriguez' älterer Bruder Pedro Rodriguez (Foto) tödlich verunglückt. Nach zwei Siegen in der Formel 1 wird ihm beim Rennen der Interserie der Norisring in Nürnberg zum Verhängnis. Als Ehrerweisung an die beiden verunglückten Nationalhelden erhält die Grand-Prix-Piste in Mexiko-Stadt den Namen Autodromo Hermanos Rodriguez. Fotostrecke
"Beim Entwurf des Streckenlayouts spielten die Überholmöglichkeiten eine wesentliche Rolle. Nehmen wir die unterschiedlichen Strategieoptionen hinzu, die sich während des sehr wichtigen Freien Trainings am Freitag ausbilden werden, so deutet alles auf ein sehr unterhaltsames Rennen hin, in dessen Verlauf Fahrer auch die Möglichkeit erhalten sollten, sich durch das Feld nach vorn kämpfen zu können", so Hembery.
Die wohl markanteste Kurve des mexikanischen Kurses ist die schnelle und lange Rechtskurve Peraltada - die letzte Kurve vor der Ausfahrt in die Boxengasse. Allerdings wurden aus Sicherheitsgründen nur etwa 50 Prozent der Kurve in ihrem Original-Layout belassen. Die erste Hälfte der alten Peraltada wurde durch eine technische Passage ersetzt, die stark an den Kurs in Hockenheim erinnert.
Keine andere Strecke des Formel 1-Kalenders liegt so hoch über dem Meeresspiegel wie das Autodromo Hermanos Rodriguez: Das beeinflusst sowohl die Aerodynamik (die Ingenieure müssen die Flügel verbreitern, um in der dünnen Luft dieselben Effekte zu erzielen wie auf Kursen in tieferen Lagen), aber auch die Höchstgeschwindigkeit. Gut 330 km/h werden die Autos auf der 1,3 Kilometer langen Geraden erreichen.