Kinderüberraschung: Viertplatzierter Verstappen ärgert Ferrari
Der 18-Jährige blieb fehlerfrei und bewies sich im Infight mit zwei Ex-Weltmeistern - Carlos Sainz meisterte als Siebter eine Strafe, ein loses Rad und einen Crash
(Motorsport-Total.com) - Wer hätte vor dem US-Grand-Prix in Austin am Sonntag gedacht, dass ausgerechnet auf der Power-Bahn in Texas ein Fahrer mit Renault-Antrieb und ohne Streckenkenntnis sein bestes Karriereresultat einstellen würde? Max Verstappen, für den der Kurs in einem Formel-1-Auto Neuland bedeutete, belehrte die Skeptiker mit seinem vierten Rang eines Besseren. "Das hat richtig Spaß gemacht", schwärmt er. "Ein tolles Ergebnis und definitiv das Maximum, was sich herausholen ließ. Ich bin so glücklich."
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Max Verstappen war für Kimi Räikkönen in Austin ein (zu) harter Brocken Zoom Download
Obwohl der Niederländer in verregneten Freien Trainings kaum zum Üben kam und im Trockenen gar nicht testete, brannte er von Anfang an ein Feuerwerk ab. "Ich hatte einige gute Zweikämpfe", sagt er über Duelle mit den Ex-Weltmeistern Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in ihren Ferrari. Den Finnen brachte er mit hartem Verteidigen sogar soweit, dass er im Funk mit härteren Bandagen drohte. "Er hat mit ihnen gekämpft und in 56 Runden nicht den kleinsten Fehler gemacht", lobt Teamchef Franz Tost.
Verstappen, der zwischenzeitlich auf Rang drei auf Podiumskurs lag, sich aber gegen den später frischer bereiften Vettel nicht mehr verteidigen konnte und den vierten Platz routiniert absicherte, zeigt sich mehr als zufrieden: "Es war meine kompletteste Leistung im Saisonverlauf. Es hat alles gepasst. Ich habe keine Schnitzer eingebaut und das Team mit der Strategie einen perfekten Job abgeliefert."
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Lewis Hamilton ist zum dritten Mal Weltmeister - aber über seiner Titelparty in Austin hängt ein kleiner Schatten. Der geschlagene Nico Rosberg schmeißt ihm vor der Siegerehrung die Pirelli-Kappe zurück, spricht später von einer Situation, die ihn "sehr nervt". "Krieg der Sterne", revisited. Und Bilder sagen mehr als tausend Worte. Fotostrecke
Auch Mut zum Risiko ebnete dem Teenager den Weg, als der Regen gegen Rennmitte nachließ und der Reifenpoker seinen Anfang nahm: "Als ich im Funk gehört habe, dass andere auf Slicks nicht allzu schlecht unterwegs wären, habe ich gesagt: 'Okay, jetzt versuchen wir es.' Ich habe dann nicht zu viel aufs Spiel gesetzt, weil ich wusste, dass ich die Reifen würde schonen müssen", skizziert Verstappen seine lange Fahrt auf zwei Sätzen der weicheren Pirelli-Mischung.
Lob gibt es von Teamchef Tost auch für Teamkollege Carlos Sainz, der sich in der ersten Runde von Rang 20 auf den elften Platz vorkämpfte und trotz einer Kollision mit Schwesterauto-Pilot Daniil Kwjat, einer Fünf-Sekunden-Strafe wegen Tempolimit-Überschreitung in der Boxengasse und einer beim Stopp nicht festgezogen Radmutter Siebter wurde. "Was für ein verrücktes Rennen", sagt der Spanier, der noch im Qualifying am Vormittag crashte. "Schade wegen der Strafe, die mich Platz sechs gekostet hat, aber ich habe ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Schon als mein Ingenieur mir im Funk sagte, ich sei 'on fire'!"