• 25. Oktober 2015 · 04:08 Uhr

Vettel in Austin 2015: Erinnerungen an Japan-Sieg 2010

Zuletzt wurden beim Formel-1-Grand-Prix von Suzuka 2010 Qualifying und Rennen am selben Tag ausgetragen - Pole und Sieg heimste damals Sebastian Vettel ein

(Motorsport-Total.com) - "Die Schwierigkeit wird darin bestehen, den Tagesablauf in den Griff zu bekommen", sagt ein genervter Sebastian Vettel, dem die Formel-1-Fans beim Großen Preis der USA 215 am Samstag leidtaten, da das Qualifying aufgrund von starken Ausläufern des Hurrikans Patricia auf den Sonntag verlegt wurde. "Für die Zuschauer ist es schade, da es auf den Tribünen sehr nass ist und am Ende haben sie gewartet, um nichts zu sehen", bemängelt der Ferrari-Star die Hängepartie, bei der das Qualifying mehrfach im Halbstundentakt verlegt und schließlich ganz auf Sonntag 9:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr deutscher Zeit) wurde.

Foto zur News: Vettel in Austin 2015: Erinnerungen an Japan-Sieg 2010

An Fahrbetrieb war am Samstag in Austin 2015 auch bei Ferrari nicht zu denken Zoom Download

Dabei dürfte Vettel an das letzte Rennen, bei dem eine solche Maßnahme erfolgte, gute Erinnerungen haben. 2010 holte er am Sonntag sowohl die Pole-Position als auch den Rennsieg: "Es würde mich nicht stören, wenn es hier auch so läuft, doch es wird morgen ein langer Tag." Das Event war damals am Rennsonntag trocken. Zwar sollte der Sonntag in Austin anno 2015 nicht völlig trocken bleiben, aber es sieht derzeit nicht danach aus, dass die Angelegenheit ins Wasser fällt.

Ein mulmiges Bauchgefühl hat Vettel nur, weil man Samstagnacht noch nicht weiß, wie man sich auf das Rennen am Sonntag vorbereiten soll: "Jetzt können wir da nicht viel tun. Offensichtlich ist das morgen für uns alle ein frischer Start. Aber das haben wir zuvor auch schon mal gemacht. Das wird anstrengend, aber wir können das hinbekommen."

"Fünf Stunden im Regen gesessen, ohne ein Auto zu sehen"

Sollte am Sonntag wider Erwarten der Morgen zu verregnet sein, um zu fahren, müssten er und Ferrari-Stallgefährte Kimi Räikkönen von den Startplätzen zwölf und 17 ins Rennen gehen. Zwar erreichten die Piloten in Diensten der Scuderia im dritten Freien Training die Positionen zwei und sieben, doch beide bekommen in der Startaufstellung zehn Positionen aufgebrummt, da Ferrari die Antriebseinheiten in den Boliden tauschten, um Erkenntnisse für die Entwicklung des 2016er Wagens zu gewinnen.

"Es ist eine Schande, dass die zwei Tage so liefen, wie sie liefen", ärgert sich Räikkönen und sagt mit Blick auf Samstag: "Heute Morgen konnten wir wenigstens mehr gezeitete Runden als am Vortag fahren. Aber wir sind alle hier, um zu fahren und die Zuschauer haben fünf Stunden im Regen gesessen, ohne ein Auto zu sehen." Ansonsten betrachtet der Weltmeister von 2007 und derzeit Vierte der Formel-1-Fahrerwertung die Sache gewohnt pragmatisch: "Es ist eine unglückliche Sacher, aber wir können das Wetter nicht ändern."


Großer Preis der USA - Samstag

Dass letztlich nicht gefahren wurde, sei allerdings die richtige Entscheidung gewesen, konstatiert Vettel: "Es sollte ein normales Qualifying geben. Das ist für alle die fairste Lösung. Darauf bereiten wir uns vor." Als der Deutsche darauf angesprochen wird, dass er sich öfter einen Ausritt in die asphaltierten Auslaufzonen leistete, fällt seine Antwort nüchtern aus: "Ich denke, dass am Ende zu viel Wasser auf der Strecke war und ich habe etwas zu viel probiert. Doch das ist Teil des Spiels."

Fahrertitel nur noch rechnerischer Natur

In der Meisterschaft hat Vettel noch rein rechnerisch die Möglichkeit (zum WM-Stand), Lewis Hamiltons dritten Fahrer-WM-Titel zu verhindern. Dass es sich wahrscheinlich nicht ausgehen wird, bewertet der Heppenheimer dennoch als positiv: "Ich habe eine Chance. Es könnte also viel schlechter sein", zieht er eine Zwischenbilanz der Ferrari-Saison-2015, für die derzeit drei Rennsiege durch ihn zu Buche stehen.

Für das Rennen in Texas selbst muss er wohl kleinere Brötchen backen. Zum einen dürfte der voraussichtliche Start im Mittelfeld eine zusätzliche Hürde darstellen, zum anderen machte die starke Performance der Williams klar, dass der britische Rennstall die eigene Regenschwäche überwunden hat. Zwar ist dem Team aus Maranello der zweite Platz in der Konstrukteurswertung kaum noch zu nehmen, doch Williams betonte bereits mehrfach, dass man auf Ferrari in den verbleibenden Saisonrennen noch aufschließen will.

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