Austin 2015: Williams geht Achillesferse Regen konsequent an
Williams nutzte die wenige Fahrzeit am Formel-1-Samstag in Austin 2015, um die Erkenntnisse aus der eigenen Regen-Arbeitsgruppe anzuwenden - Mit Erfolg...
(Motorsport-Total.com) - Fans und Fahrer hatten sich das Formel-1-Qualifying in Austin 2015 sicherlich anders vorgestellt. Hurrikan Patricia begrenzte weite Teile des Gastspiels der Königsklasse im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. "Ich glaube, dass wir den ganzen Nachmittag warten müssen, da die Situation da draußen sehr schwierig ist. Es regnet viel", ist Felipe Massa gegenüber 'Sky UK' enttäuscht. Doch für den kleinen Brasilianer steht auch fest: "Wenn gefahren wird, dann muss es sicher sein. Das ist das Wichtigste."
Sollte das geplante Nachhol-Qualifying am Sonntagmorgen um 9:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr deutscher Zeit) ebenso ins Wasser fallen, würde Massa von Position acht ins Rennen gehen und sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas von Rang drei, da zum einen das dritte Freie Training vom Samstagmorgen zählen würde (zum Ergebnis) und zum anderen beide Ferrari-Fahrer noch eine Gridstrafe von zehn Startplätzen erwartet. Die rote Konkurrenz, zu der man zu Saisonende noch in der Konstrukteurswertung (zu den Gesamtständen) aufschließen will, wäre somit zumindest in Sachen Ausgangsposition geschwächt.
Bei Williams arbeitet man seit Monaten emsig daran, die eigene Schwäche im Regen und im Qualifying zu beheben, wie Chefingenieur Rob Smedley verrät: "In der Fabrik haben wir dazu eine Arbeitsgruppe für nasse Bedingungen - und langsame Kurvenpassagen generell - eingerichtet. Die Erkenntnisse, die von dort kamen, sind sehr interessant. Dann ging es darum, diese Schlüsse, die da gezogen wurden, in praktikable Lösungen am Auto einzuarbeiten."
Auch Massa war in Austin überrascht von der Performance seines FW37. "Es war etwas besser, als ich erwartet habe - verglichen mit den sonstigen Qualifyings und Rennen, die im Nassen stattgefunden haben. Es war schwierig, eine gute Runde ohne Verkehr zu erwischen. Da ich viel Verkehr hatte, bekam ich die Runde nicht richtig zusammen", ärgert er sich dennoch ein wenig, dass er die Session nur als Zehntschnellster beendete.
Der 34-Jährige musste seine beste Zeit seiner insgesamt 13 Runden vom Training in der ersten Trainingshälfte fahren. "Es gab viel Aquaplaning. Es war sehr kniffelig. Und gerade am Ende war es schwierig, auf der Strecke zu sein. Ich glaube, dass ein Qualifying unter Bedingungen stattfinden sollte, die etwas besser sein sollten, als im dritten Freien Training war", plädiert er im Sinne der Fans für ein Sonntags-Qualifying.
Unterdessen glaubt Smedley, dass die Teams genug Regenreifen zur Verfügung haben, sollte es auch am Sonntag durchgehend regnen. Sofern kein Reifensatz durch einen Bremsplatten ruiniert wird wie im Falle von McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso, reichten die drei Sätze "Fullwets" und die zwei Intermediate-Sätze pro Fahrer. "Das ist ein sehr haltbarer Reifen, da man ihn in sehr tiefem Wasser fährt", lobt Smedley den Regen-Pirelli und richtet seinen Blick auf die Konkurrenz: "Jeder hat am Morgen einen Reifensatz davon gefahren. Wir haben dort etwa zehn Runden drauf. Der ist noch brandneu, da man ihn bei viel Wasser auf der Strecke fuhr."