• 11. Oktober 2015 · 18:06 Uhr

Defektes Gaspedal: Nico Rosberg befürchtete "Riesenabflug"

Bange Minuten für den Wiesbadener, dessen Auto plötzlich von selbst beschleunigte - Bordelektronik hätte im Ernstfall aber automatisch eingegriffen

(Motorsport-Total.com) - Der Russland-Grand-Prix in Sotschi am Sonntag endete für Mercedes-Pilot Nico Rosberg mit einer großen Enttäuschung, aber gesund und munter: Dessen war sich der Deutsche im Rennen nicht gewiss, schließlich setzte er nach wenigen Runden einen beunruhigten Funkspruch ab, weil ihm das Gaspedal entgegenkam. "Das ist besorgniserregend", meint Rosberg an einem Wochenende mit Horrorcrashes von Carlos Sainz und Romain Grosjean. "Wenn man bremst und das Gas hängt, ist es schnell ein Riesenabflug."

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Die Freude über die Führung währte bei Nico Rosberg nicht sehr lange Zoom Download

Der Kommandostand teilte ihm jedoch mit, dass die Elektronik des Autos im Ernstfall automatisch Gas wegnehmen und einen Unfall so verhindern würde. Die ab der ersten Safety-Car-Phase - also praktisch nach wenigen Kurven - einsetzenden Probleme, die auf einen defekten Dichtungsring in der Mechanik zurückzuführen waren, machten sein Rennen dennoch zunichte. "Ich dachte: 'Was ist denn jetzt?' Es ist alles auf meinen Körper angepasst, da spüre ich jeden Millimeter", schildert Rosberg.

Und es gab noch mehr Grund zur Verwunderung: "Dann ging das Gas auch immer in den Kurven. Ich konnte nie auf Null gehen, hatte immer Restgas. Irgendwann war es so viel, dass ich immer geradeaus gefahren bin", erinnert sich der Wiesbadener an die Szene, als er Teamkollege Lewis Hamilton bei einem Ausritt passieren lassen musste. Selbst Akrobatik im Cockpit schuf keine Abhilfe: "Ich habe meine Beine rausgezogen, aber das Knie hing am Lenkrad und es ließ sich nicht mehr lenken."

Wenige Runden später musste Rosberg aufgeben und den WM-Titel bei den Fahrern praktisch abschreiben. Entsprechend gedämpft fällt seine Freude über die am Grünen Tisch gewonnen Konstrukteurs-WM aus. "So den Titel zu gewinnen", seufzt Rosberg, "ist natürlich toll für alle, aber das braucht erstmal." Immerhin findet er doch noch einen positiven Aspekt und spricht von seiner harten Verteidigung gegen Hamilton in der Startphase: "Ich habe versucht, ihm den Abtrieb zu nehmen, wo auch immer er ist. Ich bin immer mal nach links und nach rechts." Bis das Gaspedal aufmuckte.

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