Von wegen Podium: Williams betreibt Schadensbegrenzung
Williams kann nicht an die starke Leistung aus dem Qualifying anknüpfen und landet im Rennen nicht nur hinter Mercedes sondern muss auch Ferrari den Vortritt lassen
(Motorsport-Total.com) - "Das Ziel muss das Podium sein", hatte Valtteri Bottas nach seinem starken dritten Platz im Qualifying in Suzuka noch gesagt. Auch Williams-Teamkollege Felipe Massa wollte von Startplatz fünf aus eigentlich angreifen. Doch der Williams-Großangriff wurde am Sonntag schnell abgeblasen. Massas Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis wurden gleich beim Start beendet und Bottas musste ebenfalls früh einsehen, dass es gegen Ferrari und Mercedes nicht reichen würde.
"Es war gleich ab der ersten Runde ein sehr harter Tag für mich. Ich hatte einen schlechten Start und dann einen Kontakt mit Ricciardo", berichtet Massa. Die Folge: Der Brasilianer zog sich einen Plattfuß zu und beschädigte seinen Frontflügel. Seinen havarierten Williams musste er anschließend über eine komplette Runde zurück an die Box schleppen.
Damit war sein Rennen bereits gelaufen. Er sah die Zielflagge nur als 17. und ging damit nach seinem Ausfall in Singapur bereits zum zweiten Mal in Folge komplett leer aus. Auch Teamkollege Bottas erlebte keinen guten Start. Er verlor gleich eine Position an Sebastian Vettel und musste anschließend hilflos mitansehen, wie ihm der Ferrari enteilte. Die Scuderia war am Sonntag eine Nummer zu groß für Williams.
Immerhin konnte der Finne Nico Rosberg bis zur 18. Runde hinter sich halten. "Valtteri hatte eine gute Startposition und ist gut gefahren. Beim ersten Boxenstopp trafen wir die richtige Entscheidung und bleiben vor Rosberg", freut sich Chefingenieur Rob Smedley. Williams holte Bottas vor Rosberg an die Box und verhinderte damit einen sogenannten "Undercut".
Kurz nach dem Boxenstopp kam Rosberg dann allerdings auf der Strecke in der Schikane an seinem Gegner vorbei. Anschließend fuhr auch er Bottas davon, wodurch sich die Träume von einer Podiumsplatzierung endgültig zerschlugen. Zu allem Überfluss ging anschließend auch noch Kimi Räikkönen vorbei. "Unser zweiter Stopp kam zu spät und so verloren wir eine Position an Räikkönen", ärgert sich Smedley.
"Ich denke, wir hätten den letzten Stopp früher machen sollen, aber nach dem Rennen lässt sich das immer leicht sagen", so der Finne, der seinem Team immerhin noch zehn Punkte einbrachte. Tatsächlich könnten diese Zähler aber ziemlich viel wert sein, denn weil Red Bull komplett leer ausging, festigte Williams Platz drei in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und liegt nun bereits 69 Punkte vor den Bullen.