"Rennen zum Vergessen": Red Bull geht in Japan leer aus
Red Bull erlebt nach einem katastrophalen Wochenende die erste Nullnummer der laufenden Saison - Bei Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo läuft alles schief
(Motorsport-Total.com) - Das gab es seit dem Saisonauftakt 2014 in Melbourne nicht mehr: Red Bull muss die Heimreise nach dem Großen Preis von Japan ohne einen einzigen Zähler antreten. Daniil Kwjat und Teamkollege Daniel Ricciardo kamen in Suzuka nicht über die Positionen 13 und 15 hinaus. Dabei wären für die Bullen an diesem Wochenende durchaus einige wichtige WM-Punkte drin gewesen, das Unheil nahm allerdings bereits im Qualifying am Samstag seinen Lauf.
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Pechvogel Daniel Ricciardo handelte sich gleich beim Start einen Plattfuß ein Zoom Download
Da setzte Kwjat seinen RB11 spektakulär in die Reifenstapel. Die Folge: Das Auto des Russen musste über Nacht komplett neu aufgebaut werden und er musste das Rennen aus der Boxengasse angehen. Da funktionierte der neue Bolide dann allerdings hinten und vorne nicht. "Ich hatte mit allem Probleme: Bremsen, Reifen, Überholknopf", berichtet der frustrierte Kwjat.
"Es war kompliziert. Am Ende konnte ich immerhin noch einige andere überholen, aber es war nicht toll", sagt er. Sein Fazit: "Ehrlich gesagt war es ziemlich langweilig." Denn bereits in der 18. Runde bekam er per Funk die Anweisung, den sogenannten "Überholknopf" nicht zu verwenden. Seine Crew hatte Angst vor einem Defekt. Zu allem Überfluss machten dann auch noch die Bremsen schlapp.
"Ich habe absolut keine Bremsen mehr", beschwerte sich der Russe einige Runden vor Rennende via Funk. Teamchef Christian Horner erklärt nach dem Rennen: "Während seines gesamten Rennens waren die Bremstemperaturen asymmetrisch. Das führt zum Blockieren der Räder und hat sein Rennen etwas beeinträchtigt. Er hat versucht, das Problem zu umfahren."
Das gelang immerhin so gut, dass Kwjat zumindest die Zielflagge sah. Zufrieden ist er allerdings trotzdem nicht. "Nein, Platz 13 ist ehrlich gesagt ziemlicher Mist", ärgert sich der 21-Jährige. Noch schlimmer lief es bei Daniel Ricciardo, dessen Rennen im Prinzip gleich nach dem Start auch schon wieder vorbei war. Bei einer Kollision mit Felipe Massa zog er sich einen Plattfuß zu.
"Ich sah die Lücke zwischen Kimi und Felipe, und ich wusste, dass es eng ist. Ich dachte aber, dass sie etwas Platz machen würden", berichtet der Australier. "Ich habe die Bilder noch nicht gesehen und möchte niemandem die Schuld geben, also nennen wir es zunächst mal einen Rennunfall. Es ist schade für das Team. Ich denke, wir hätten am Start einige Positionen gewinnen können. Dann wäre es ein ganz anderes Rennen gewesen."
Red Bull meets Ninninjyaa
Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat treffen vor dem Japan-Grand-Prix die TV-Helden Ninninjyaa, die mit den Power-Rangers vergleichbar sind. Weitere Formel-1-Videos
"Es war ein Rennunfall und das Ergebnis war ein Plattfuß zum schlechtesten Zeitpunkt", ergänzt Horner. Ricciardo musste anschließend eine komplette Runde absolvieren, bevor er sein Auto an die Box schleppen konnte. Zu allem Überfluss wurde dabei auch noch der Unterboden beschädigt. Trotzdem fuhr auch der Australier das Rennen zu Ende und wurde 15.
"Platz sechs wäre heute möglich gewesen", ärgert sich Horner und urteilt: "Für uns war es ein Rennen zum Vergessen." Nach der Pleite kann sich Red Bull wohl auch langsam aber sicher vom dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft verabschieden. Während die Bullen leer ausgingen, holte Williams dank Valtteri Bottas immerhin zehn Zähler und liegt damit fünf Rennen vor Ende satte 69 Zähler vor Red Bull.