• 26. September 2015 · 10:45 Uhr

Rosberg strahlt auf Pole, Hamilton hadert: "War bereits vorn"

Mercedes meldet sich mit der Pole-Position in Suzuka zurück: Während Nico Rosberg seine zweite Saison-Pole feiert, ärgert sich Lewis Hamilton: "War bereits vorn"

(Motorsport-Total.com) - Das dürfte Mercedes und vor allem Nico Rosberg richtig gut getan haben: Mit der Pole-Position beim Großen Preis von Japan melden sich die Silberpfeile nach dem schwachen Singapur-Wochenende wieder an der Spitze zurück. Gleiches gilt auch für Rosberg, der in Suzuka erst zum zweiten Mal in dieser Saison niemanden am Start vor sich haben wird. Dementsprechend gut lässt es sich danach auch sprechen.

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Nico Rosberg jubelt, Lewis Hamilton ist im Hintergrund enttäuscht Zoom Download

"Es war ein super Tag, es ist ganz toll gelaufen. Für unser Team war es ein gutes Comeback, weil Singapur echt hart war", strahlt Rosberg, der diese Pole-Position seiner Mutter widmet, die heute Geburtstag hat. "Es ist schon eine Erleichterung zu sehen, dass es nachwievor richtig gut aussieht bei uns und dass wir nachwievor ein tolles Auto haben. Es hat sich auf der Strecke ganz toll angefühlt", sagt er und schiebt hinterher: "Unser Auto fährt wie auf Schienen."

76 Hundertstelsekunden hatte der Wiesbadener am Ende Vorsprung auf Teamkollege Lewis Hamilton und hatte dabei das Glück, dass der spektakuläre Unfall von Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat einen letzten Angriff des Weltmeisters verhinderte. Zuvor konnten beide Mercedes nur einen Versuch fahren, bei dem beide in Kurve 11 einen Fehler machten. Dadurch war auch Rosbergs Zeit noch arg in Gefahr, denn Hamilton war zum Zeitpunkt des Abbruchs schneller.

Hamilton: "Ich dachte mir nur: 'Mist!'"

"Ich war bereits zwei Zehntel in Kurve 7 vorn, aber dann kam der Unfall und ich dachte mir nur: 'Mist!'", hadert Hamilton mit dem Pech. "Nico fährt an diesem Wochenende ziemlich gut, aber ich habe mich auf der letzten Runde ziemlich gut gefühlt." Und so muss sich der amtierende Weltmeister am Start morgen hinter seinem Stallrivalen einsortieren, was in Suzuka nicht unbedingt von Vorteil ist.

"Die Pole-Position ist ein guter Platz für morgen", meint Rosberg. Denn Überholen ist auf dem Kurs von Suzuka beinahe unmöglich, und auch taktisch sind dem Hinterherfahrenden die Hände gebunden: "Ein guter Start ist wichtig, danach ist ein Undercut eigentlich nicht möglich", erklärt der Deutsche, während ihm Hamilton zustimmt: "Man kann hier nicht so gut folgen, um auf zwei Sekunden dranzubleiben und den Undercut zu machen, von daher wird Überholen schwierig. Aber ich versuche mein Bestes."

Doch womöglich kommt ja auch alles anders, denn auf das Wetter könnte noch eine große Bedeutung zukommen: "Im Moment haben wir eine leichte Regenwahrscheinlichkeit für den Anfang des Rennens, aber ich glaube, das kann sich noch ändern", meint Motorsportchef Toto Wolff. Ein verregneter Grand Prix ist nicht unmöglich, und auch dann sieht Hamilton nur geringe Chancen: "Nico hat im vergangenen Jahr meine Linien genau studiert, von daher wird er im Regen ziemlich schnell sein."

Rosberg will um Titelchance kämpfen

Es scheint sich derzeit alles auf ein teaminternes Duell an der Spitze zu konzentrieren. Valtteri Bottas (Williams) und Sebastian Vettel (Ferrari) folgen zwar in der zweiten Startreihe, doch so richtig glaubt niemand daran, dass sie ein Wort um den Rennsieg mitsprechen können. Dennoch bleibt Wolff gewarnt: "Man muss mit allen rechnen", sagt der Österreicher und weiß, dass die Konkurrenz in dieser Saison immer wieder Nadelstiche setzen konnte - zudem ist die Haltbarkeit bei den Silberpfeilen immer ein Thema. "Aber vom Speed her sollten wir eigentlich ganz gut sein", betont er.

Nico Rosberg muss seinen Teamkollegen aber am morgigen Sonntag schlagen, will er in der Weltmeisterschaft noch ein Wort mitreden, denn trotz Hamiltons Ausfall in Singapur beträgt dessen Vorsprung in der WM immer noch 41 Punkte. Wie schon vor Singapur heißt Rosbergs Motto daher: Volle Attacke! "Ich werde es versuchen, wie ich heute gezeigt habe. Es sind noch sechs Rennen zu fahren", gibt er sich kämpferisch.

"Aber ich denke darüber noch nicht allzu sehr nach, weil 41 Punkte viel sind. Ich muss die Rennen gewinnen, und das ist ein guter Start." Ex-Pilot Gerhard Berger sieht Rosberg morgen unter Zugzwang, aber auch in einer guten Ausgangslage: "Sie haben das beste Auto, er braucht sich eigentlich nur auf Lewis zu konzentrieren. Er muss einfach die Nerven bewahren", sagt er gegenüber 'Sky'. "Er weiß, wenn Lewis seinen Tag hat, kann er ihn nicht schlagen. Aber wenn Lewis schwächelt, muss er voll Punkten. Nur so kann er das Ruder herumreißen."

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