• 26. September 2015 · 10:51 Uhr

Red Bull in Suzuka: Kwjat gibt dummen Fehler zu

Schrecksekunde nach Horrorcrash: Daniil Kwjat kommt nach einem heftigen Abflug mit dem Schrecken davon - Den Grand Prix von Japan nimmt er von der Box aus auf

(Motorsport-Total.com) - Wer beim Qualifying zum Formel-1-Grand-Prix von Japan 2015 um 8:55 Uhr Mitteleuropäischer Zeit noch vor dem Bildschirm schlummerte, wurde spätestens eine Minute später aus dem Schlaf gerissen. Plötzlich schlitterte das Wrack von Daniil Kwjats Red Bull vor der Haarnadelkurve über die Strecke. Der Russe sah für einen Moment regungslos aus, nahm dem Publikum allerdings den Schreck, als er im Boxenfunk noch ein wenig benommen funkte: "Mir geht es gut." Durch die Rote Flagge konnte sich Teamkollege Daniel Ricciardo nicht mehr von Platz sieben aus verbessern. (Zur Startaufstellung)

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Horror-Crash: Seinem Red-Bull-Wrack entsteigt Daniil Kwjat nahezu unverletzt Zoom Download

Beim Crash lösten sich auch zwei Reifen von der Radaufhängung. Eine Situation, die die Stahlseile in den Aufhängungen eigentlich verhindern sollten. Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hofft, dass das Chassis nicht allzu stark beschädigt ist. Sonst könnte es für Kwjat in der Startaufstellung um zehn Plätze nach hinten gehen, wie Marko gegenüber ORF verrät: "Ich hoffe, dass wir das Chassis nicht wechseln müssen, weil es sonst eine Rückversetzung bedeuten würde."

Die Befürchtungen Markos bewahrheiteten sich wenige Stunden nach dem Qualifying. Es wird noch untersucht, ob man mit dem Unfallmotor ins Rennen gehen kann. Zur Vorsicht wechseln die Bullen auch das Chassis. Somit nimmt Kwjat das Rennen von der Box aus auf.

Kwjat nahm nach dem Ausritt unter der Brücke, die die Strecke in ihre typische Achterform teilt, auf seine Kappe. "Ein dummer Fehler. Ich bin mit zwei Rädern aufs Gras gekommen. Dann gab es da keinen Platz in der Auslaufzone. Das war das logische Ende", schildert Kwjat, der Glück im Unglück hatte: "Es waren ohnehin schon schwierige Wochen und für die Extra-Arbeitet, die ich dem Team verschafft habe, entschuldige ich mich."

Wie schwierig ist der Knick vor der Haarnadel?

Daniel Ricciardo, der nach dem letzten Qualifikationsabschnitt 0,913 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Nico Rosberg zu verzeichnen hat, zuckt zusammen, als er die Bilder zu sehen bekommt. Zuvor fuhr der Australier nur an der Unfallstelle vorbei. Den Hergang sah er erst im Replay. Ausdrücke der Verwunderung sprudeln aus ihm heraus, bis er versucht, sich bei 'Sky Sports F1' in seinen Stallgefährten hineinzuversetzen: "Als Fahrer - oh, Jesus! Als Fahrer versuchst du, die komplette Straße auszunutzen. Das ist üblicher Weise das Schnellste. Und wie man sehen kann, hat Daniil einfach ein paar Zentimeter zu viel benutzt."

"Bei einem Einschlag von dieser Härte muss man am Auto wohl alles hinterfragen."Christian Horner
Der leichter Rechtsknick vor der Haarnadel sei dabei nicht allzu schwierig, findet Ricciardo: "Um ehrlich zu sein, frag mich nach dem Anpressdruck. Der ist dort nicht der schlechteste. Ich möchte Daniil nichts absprechen." Anders bewertet Williams-Pilot Felipe Massa den Streckenabschnitt: "Es ist beim Bremsen etwas kompliziert, denn man blockiert die Vorderreifen sehr schnell. Wenn das passiert, dann verpasst du den Scheitelpunkt. Am Kurvenausgang ist es sehr wichtig, eine gute Traktion zu haben. Wenn du also bereits auf der falschen Linie bist, dann wird dein Ausgang noch schlechter. Es ist keine einfache Kurve."

Härtetest für Chassis

Als Beobachter kann man auch davon ausgehen, dass Kwjat in Suzuka generell ein paar Probleme mit der Fahrzeugbalance hatte. In den verregneten Freitagstrainings klagte Kwjat im Boxenfunk über schlecht funktionierende Bremsen. Die Antwort des Teams: "Versuch etwas positiver zu denken." Dass die Balance sowie die richtige Linie in Suzuka entscheidend sind, zeigte Sauber-Pilot Markus Ericsson. Der Sauber-Pilot verbremste sich am Wochenende bereits zweimal heftig in der Spoon-Kurve und flog auch im Qualifying - ohne Einschlag - ab.


Großer Preis von Japan - Samstag

Der Unfall Kwjats kann wieder als Beweis dafür herhalten, dass die Chassis sicher sind, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner findet: "Das ist wieder einmal ein Zeugnis für die Stärke und das Design der Autos, dass es solche Einschläge überstehen kann. Bei einem Einschlag von dieser Härte muss man am Auto wohl alles hinterfragen. Wir wollen das Auto zurück und es uns ansehen, aber es wäre wohl besser, keine Risiken einzugehen." Immerhin: So lange Formel-1-Rennfahrer von Kopftreffern durch Trümmerteile verschont bleiben, sind Formel-1-Wagen offenbar sicher.

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