McLaren-Honda: Regen und Druck beim wichtigen Heimspiel
McLaren-Honda steht beim Heimspiel in Japan unter Druck, kann sich den eigenen Fans am Freitag im Regen allerdings kaum zeigen - Antriebsprobleme bei Alonso
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Japan genießt bei McLaren-Honda (zum Teamprofil) einen besonderen Stellenwert. Es ist der Heim-Grand-Prix des Motorenherstellers und damit auch für McLaren das erste Heimspiel in Suzuka, seit sich die Wege der beiden Ende 1992 erstmals trennten. "Es ist toll, wieder zuhause zu sein. Suzuka ist ein besonderer Ort für uns und für 200.000 Angestellte und Mitarbeiter von Honda und für viele Fans", erklärt Hondas Motorsportchef Yasuhisa Arai.
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Jenson Button ging in Suzuka am Freitag im Regen nicht auf große Zeitenjagd Zoom Download
"Sie unterstützen uns und wollen, dass wir erfolgreich sind. Ich stehe also schon ziemlich unter Druck", erklärt der Japaner mit einem Lächeln. Eigentlich durfte Arai allerdings kaum zum Lachen zumute sein. Er steht bereits seit Monaten massiv in der Kritik und auch das langersehnte Heimspiel könnte sich nahtlos in die Reihe der Debakel einfügen, die McLaren-Honda in diesem Jahr bisher erlebt hat.
Am Freitag belegten Jenson Button und Teamkollege Fernando Alonso die Positionen zwölf und 18. Da es allerdings in beiden Sessions regnete, lässt sich daraus kaum etwas ablesen. "Dieser Tag war nicht so wichtig. Die Bedingungen scheinen morgen und am Sonntag trocken zu werden, also war es heute nicht sehr repräsentativ", winkt Alonso sofort ab.
Keine schnellen Runden
"Trotzdem haben wir einige Zuverlässigkeitstests absolviert, um die Probleme zu verstehen, die wir in Singapur hatten. Da diese Tests jetzt hinter uns liegen, werden wir unsere Anstrengungen morgen vor dem dritten Training intensivieren. Das wird für uns die einzige Gelegenheit sein, um vor dem Qualifying hart auf trockener Strecke zu pushen", erklärt der Spanier, der im ersten Training wieder einmal Probleme mit seinem Antrieb hatte.
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Der erste Grand Prix von Japan findet am 24. Oktober 1976 in Fuji statt. Im denkwürdigen Regenrennen holt sich Mario Andretti (Lotus) den Sieg. Die Schlagzeilen beherrscht aber das Titelduell zwischen James Hunt (McLaren) und Niki Lauda (Ferrari). Der Brite holt sich den Titel, als der Österreicher seinen Boliden abstellt, ehe der Zweikampf auf der Strecke begonnen hat. Er will nach seinem schweren Nürburgring-Unfall im gleichen Jahr sein Leben nicht riskieren, stellt ab und verbietet dem Team, einen technischen Defekt als Ausfallgrund zu propagieren. Fotostrecke
Die Ursache dafür ist laut Arai noch nicht ganz geklärt, allerdings wechselte man vorsichtshalber den kompletten Antriebsstrang vor dem zweiten Training. "Wir sind heute kaum gefahren und haben hauptsächlich Systemchecks durchgeführt", berichtet Button derweil und ergänzt: "Die Balance braucht noch ein bisschen Arbeit, aber wir denken, dass es am Rest des Wochenendes sowieso trocken bleiben wird."
Die üblichen Durchhalteparolen
"Ich denke, dass Suzuka die schwierigste Strecke der Welt für die Piloten, das Auto und auch den Motor ist. Es wird nicht einfach werden, eine gute Platzierung zu erreichen. Aber wir werden als Team unser bestes geben", verspricht der Japaner und wiederholt damit einmal mehr die üblichen Durchhalteparolen, die man von McLaren-Honda mittlerweile bereits gewohnt ist.
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"Ich denke, dass wir definitiv Fortschritte gemacht und McLaren in den vergangenen 18 Monaten verbessert haben. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen, aber es sind Fortschritte erkennbar", gibt sich auch McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale gewohnt optimistisch, ergänzt jedoch: "Es ist frustrierend, dass wir in Singapur nicht die Punkte geholt haben, die wir hätten holen sollen."