• 25. September 2015 · 08:30 Uhr

Formel 1 Japan 2015: Regen spült Daniil Kwjat an die Spitze

Im verregneten Freien Training in Suzuka fuhren die mit viel Abtrieb gesegneten Autos von Red Bull und Mercedes an die Spitze - Sebastian Vettel Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Piloten hätten sich für die Reise zum Japan-Grand-Prix Schwimmflügel einpacken sollen: Nach einem verregneten Suzuka-Auftakt (Formel 1 2015 live im Ticker!) am Freitagvormittag fiel auch die zweite Session des Freien Trainings ins Wasser. Bei widrigen Bedingungen und wieder einsetzendem Regen, der ab der Halbzeit keine ernstzunehmenden Rundenzeiten mehr zuließ und den gesamten Fahrbetrieb merklich begrenzte, war Daniil Kwjat im Red Bull dank einer besten Runde in 1:48.277 Minuten der Tagesschnellste (zum gesamten Klassement).

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Daniil Kwjat hatte am Freitag im verregneten Suzuka die Nase vorne Zoom Download

Der junge Russe bestätigte damit seine ansteigende Formkurve, schließlich hatte er sich bereits in Singapur zu gleicher Gelegenheit an die Spitze der Zeitenliste geschoben. Kwjat markierte seinen Wert in einer frühen Phase, als zwar noch viel Wasser auf der Bahn stand und der Kurs bei kühlen Außentemperaturen kaum abtrocknete, es aber keine neuen Niederschläge mehr gab. Trotzdem ist eine Red-Bull-Bestzeit kein Wunder: Der RB11 gilt als eines der Auto mit dem meisten Abtrieb im Feld.

Kwjat hatte offenbar weniger Spaß am Volant als in Singapur: "Es war sehr rutschig, speziell, als es mehr zu regnen begann. Das Aquaplaning wurde immer schlimmer, und es wurde schwieriger, das Auto auf der Strecke zu halten. Die Strecke ist außerdem recht schmal, also gab es einige Kurven, in denen man schnell mal einen Fehler macht." Besonders stolz ist der Red-Bull-Neuling auf seine Zeit nicht: "Die Performance von heute bedeutet ehrlich gesagt gar nichts."

Bevor die Intermediates aufgrund der Wetteränderung den Regenreifen weichen mussten (das Freie Training in der Chronologie), hatten sich auch die Mercedes-Stars positioniert: Kwjat war um 0,023 Sekunden schneller als Nico Rosberg und Lewis Hamilton (+0,576 Sekunden), die die Ränge zwei und drei einnahmen. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo (+0,820) folgte als Vierter, Sebastian Vettel fuhr in seinem Ferrari mit 1,991 Sekunden Rückstand auf den fünften Rang vor Kimi Räikkönen im zweiten Auto der Italiener (+2,042).

Rosberg meint, durchaus einige Erkenntnisse gewonnen zu haben: "Die Zeiten sind schon repräsentativ. Im Moment sind wir vor Ferrari, aber im Nassen ist es eine andere Welt. Mal schauen, wie es im Trockenen ist." Weniger Durchblick hat Hamilton: "Ich habe überhaupt keinen Plan. Es war einfach rutschig, nass, es gab Aquaplaning - es waren nicht gerade die aufregendsten Bedingungen. Heute wollten wir nicht zu viele Risiken eingehen. Es bringt nichts, das Auto oder das Getriebe zu beschädigen."

Auch Vettel tappt im Dunkeln: "Natürlich sind wir einige Runden gefahren, was nicht so einfach war, weil teilweise ziemlich viel Wasser auf der Strecke stand. Es ist nicht so einfach, uns jetzt mit den anderen zu vergleichen, weil die Bedingungen nicht konstant waren. Ich denke nicht, dass wir am Anfang da waren, wo wir sein wollten."

'Sky'-Experte Marc Surer warnt davor, dem Trainingsergebnis zu großen Wert beizumessen. "Als die Mercedes raus sind, waren sie gleich die Schnellsten", bemerkt der Schweizer mit Blick auf das Kräfteverhältnis an der Spitze, das ein anderes ist als noch in Singapur. "Richtig einschätzen kann man das nicht, aber im Gegensatz zum vergangenen Rennen scheint der Mercedes zu funktionieren. Ferrari und Red Bull haben richtig im Regen trainiert. Sie wollen gerüstet sein, falls es richtig nass wird."

Zu erwarten sind neuerliche Regengüsse nicht, schließlich sagen alle Prognosen für Qualifying und Rennen trockene Bedingungen voraus. Im Klassement folgten die Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz (+2,141) und Max Verstappen (+2,265). Die Top 10 komplettierten Felipe Nasr im Sauber (+2,691) sowie Lotus-Fahrer Pastor Maldonado (+3,280). Die elfte Position sicherte sich Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg (+3,397) vor Jenson Button (McLaren/+3,584) sowie Marcus Ericsson (Sauber/+3,657), Sergio Perez (Force India/+3,793), Romain Grosjean (Lotus/+4,257) sowie Williams-Pilot Felipe Massa (+4,488).

Das Feld komplettierte nach erfolgtem Wechsel des kompletten Antriebsstranges Fernando Alonso (McLaren/+6,962). Eine Strafversetzung in der Startaufstellung muss der Spanier nicht fürchten, weil seine Mechaniker bereits gebrauchte Komponenten einsetzten. Alonso befand sich vor den Manor-Marussia von Will Stevens (+9,782) und Alexander Rossi (+11,142). Ganz am Ende Valtteri Bottas (Williams), der wegen des Regens gar nicht auf die Strecke ging, um Regenreifen für das Wochenende zu sparen - trotz besserer Wettervorhersage.

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