• 24. September 2015 · 10:12 Uhr

"Alles geklärt": Verstappen hakt missachtete Teamorder ab

Max Verstappen versichert, dass es nach der missachteten Teamorder in Singapur kein Problem mit Carlos Sainz gibt - War eigentlich alles nur ein Missverständnis?

(Motorsport-Total.com) - In Singapur sorgte Max Verstappen in der Schlussphase des Rennens für Aufsehen: Per Funk bekam er mehrfach die Anweisung, seinen Toro-Rosso-Teamkollegen Carlos Sainz vorbeizulassen (zum Artikel). Mit einem deutlichen "Nein!" widersprach und widersetzte sich der 17-Jährige der Teamorder allerdings, was Sainz gar nicht so lustig fand. Vor dem Großen Preis von Japan scheint die ganze Sache nun allerdings kein Thema mehr zu sein.

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Max Verstappen will keinen Gedanken mehr an Singapur verschwenden Zoom Download

"An unserem Verhältnis hat sich nichts geändert", beteuert der Niederländer auf der Pressekonferenz in Suzuka am Donnerstag und erklärt: "Ich habe versucht, Checo (Sergio Perez; Anm. d. Red.) zu überholen, und ich war wirklich dicht dran. Ich habe auch in die Spiegel geschaut und für mich hat es sich nicht so angefühlt, dass er (Sainz) nah genug dran war, um es zu versuchen."

"Daher habe ich mich entschieden, vor ihm zu bleiben. Anschließend haben wir mit dem Team darüber gesprochen und es ist alles geklärt", versichert Verstappen. Dabei war die Toro-Rosso-Rechnung eigentlich einfach: Sainz war in der Schlussphase auf den frischeren Reifen unterwegs und hätte daher größere Chancen gehabt, einen Angriff auf Perez zu starten.

Verstappen spricht von Missverständnis

Letztendlich kamen Verstappen und Sainz auf den Rängen acht und neun ins Ziel - hinter Perez. Der Spanier erklärte anschließend, dass er sich der Anweisung des Teams nicht widersetzt hätte, wenn die Situation andersherum gewesen wäre. Teamchef Franz Tost zeigte allerdings Verständnis für Verstappen und erklärte, dass Sainz vermutlich auch nicht an Perez vorbeigekommen wäre.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan

Doch ganz egal, ob Verstappens Ungehorsam nachvollziehbar ist oder nicht - grundsätzlich haben die Piloten die Anweisungen des Teams zu befolgen."Ich denke, wir müssen uns am Funk etwas deutlicher ausdrücken", erklärt Verstappen, dem angeblich nicht ganz klar war, warum er in Singapur plötzlich Platz für seinen Teamkollegen machen sollte.

"An unserem Verhältnis hat sich nichts geändert."Max Verstappen
"Wir haben darüber gesprochen und hoffentlich wird es nicht noch einmal passieren. Wir werden sehen. Wenn wir etwas deutlicher sind, dann ganz sicher nicht", so Verstappen. Doch war das ganze wirklich nur ein Missverständnis? Schließlich war für alle TV-Zuschauer deutlich hörbar, dass der Niederländer mehrfach von der Box mehr als eindeutig dazu aufgefordert wurde, seinen Teamkollegen vorbeizulassen.

Sainz: "Ich bin Teamplayer"

Sainz kann sich währenddessen einen kleinen Seitenhieb gegen seinen Teamkollegen nicht verkneifen und erklärt: "Ich denke, dass mein Vater einen guten Job macht, indem er sich etwas zurückhält. Er möchte, dass ich als erwachsener Mann alles selbst regle." Eine Anspielung auf Max Verstappens Vater Jos, der an jedem Rennwochenende in der Toro-Rosso-Box mit dabei ist.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Japan


Im Hinblick auf den Vorfall in Singapur erklärt er gegenüber 'auto, motor und sport': "Du musst bis zu einem gewissen Grad an dich denken. Aber langfristig ist es besser, dass du auf dein Team hörst. Ich bin zuerst Teamplayer, denn die haben mich dorthin gebracht, wo ich heute bin. Wenn ich meinem Team den Rücken zudrehe, bekomme ich irgendwann ein Problem."

"Langfristig ist es besser, dass du auf dein Team hörst."Carlos Sainz
"Ich weiß jetzt, wie Max tickt. Und ehrlich gesagt: Ich habe es auch so erwartet", sagt Sainz und erinnert: "Im letzten Stint in Malaysia habe ich Max vorbeigelassen. Die Welt hat sein tolles Überholmanöver gefeiert. In Monte Carlo das gleiche. Er war auf den weichen Reifen unterwegs, und ich habe Platz gemacht. Ich habe mich an meinen Teil der Abmachungen gehalten."
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