Suzuka: Kann Toro Rosso an das Vorjahr anknüpfen?
Für Carlos Sainz ist die japanische Formel-1-Strecke Neuland, für Max Verstappen nicht ganz - Der Teamorderstreit von Singapur scheint vergessen
(Motorsport-Total.com) - Nur eine Woche nach dem Formel-1-Grand-Prix von Singapur 2015 gastiert die Königsklasse in Japan. Toro Rosso konnte im vorangegangenen Rennen mit den Positionen acht und neun auftrumpfen. Jungspund Max Verstappen machte im vorletzten Rennen vor seinem 18. Geburtstag mit einem Husarenritt deutlich, weswegen er sich im Red-Bull-Kader in der vorderen Riege befindet. Nachdem sein Rennen mit einer Runde Rückstand begann, bewies der Niederländer Kampfgeist und landete mit tollen Überholmanövern noch auf Rang acht.
Derweil kann nur gemunkelt werden, ob Carlos Sainz auf besseren Reifen noch in der Lage gewesen wäre, Force-India-Pilot Sergio Perez auf Rang sieben in Singapur abzufangen, da sich Verstappen der Teamorder widersetzte, den Spanier vorbeizulassen. Statt Kritik gab es dafür anschließend Beifall und Beförderungsaussichten von den Chefs. Nun kehrt Verstappen an den Ort zurück, an dem er das erste Mal einen Formel-1-Boliden für Toro-Rosso während eines Grand-Prix-Wochenendes bewegen durfte.
Sein erstes Freitagstraining beendete der Niederländer auf Rang zwölf. Das Rennen selbst schlossen die damaligen Piloten Daniil Kwjat und Jean-Eric Vergne versöhnlich ab. Das Bizarre: Vergne kämpfte sich von Startplatz 20 nach einer Motorenstrafe auf Rang neun in die Punkte und beendete den Grand Prix zwei Positionen vor Daniil Kwjat, der an jenem Wochenende zu Red Bull befördert wurde. Vergne bekam den Laufpass und fand sein Glück nach der Formel-1-Saison 2014 in der Formel E.
Der Jüngere war schon da
"Es wird etwas Besonderes sein, zurück nach Suzuka zu kommen. Ich erinnere mich an das Vorjahr, als ich das erste Mal auf einer solch herausfordernden Strecke in einem Formel-1-Auto saß. Es ist eine großartige Strecke und ich kann es kaum erwarten zu fahren", freut sich Verstappen. Ähnlich wie das Schwester-Team setzt auch Toro Rosso auf den ersten, kurvenreichen Sektor der Strecke.
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#9: Daniil Kwjat. Bevor der Formel-1-Nachwuchs Max-Verstappen-Ausmaße annimmt, sorgt 2014 erst einmal Daniil Kwjat für Aufsehen. Der russische Durchstarter hat im Formelsport gerade erst begonnen, sich einen Namen zu machen, da winkt ihm Red Bull schon mit einem Stammcockpit bei Toro Rosso. Mit 19 Jahren und 324 Tagen darf er bereits in Melbourne an den Start gehen. Nur ein Jahr später wird der Junior schon zum Senior und steigt 2015 in den Red Bull - nur um kurz darauf wieder degradiert zu werden. Fotostrecke
"Man muss den richtigen Rhythmus finden und voll konzentriert bleiben, um das Beste aus einer Runde herauszubekommen", schildert der noch 17-Jährige seine Vorjahreseindrücke. Diese hat er dem 21-jährigen Sainz, der zum selben Zeitpunkt noch in der Formel Renault zur Meisterschaft fuhr, nämlich voraus. Für Sainz ist die Lieblingsstrecke vieler Piloten nämlich Neuland.
Letztlich bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft aus Faenza ein ähnlich positives Ergebnis wie 2014 einstreichen kann. Sollte das Wetter mitspielen, sollte es Sainz und Verstappen fahrerisch möglich sein, wertvolle Punkte auf Lotus gutzumachen, die in der Konstrukteurs-WM neun Punkte vor Toro Rosso auf Rang sechs liegen. Ob der Abstand zwischen den Teams bereits geringer wäre, wenn Verstappen die Teamorder von Singapur befolgt hätte, kann letztlich nur spekuliert werden.