Force India vor Suzuka: Das vierte Mal in Folge Punkte?
Nach dem durchwachsenen Ergebnis beim Singapur-Rennen möchten Nico Hülkenberg und Sergio Perez in Japan die Stärken des Force India aufzeigen
(Motorsport-Total.com) - Mit gemischten Gefühlen verließ Force India den Formel-1-Grand-Prix von Singapur 2015 Richtung Japan. Einerseits gelang es Sergio Perez das dritte Mal in Folge, in die Punkte zu fahren. Andererseits zog der Crash zwischen Nico Hülkenberg und Felipe Massa nicht nur Diskussionen nach sich, bei denen sich die Geister schieden, sondern brachte dem Deutschen im Land der aufgehenden Sonne noch eine Gridstrafe mit sich: Hülkenberg wird nach dem Qualifying um drei Startplätze zurückversetzt.
Zumindest eine Anhörung der unfallbeteiligten Fahrer hätte sich Force-India-Teamchef Vijay Mallya vor dem Urteil gewünscht. Dennoch scheint der Frust vergessen. "Der überarbeitete VJM08 hat gezeigt, dass er auf jedem Typ Rennstrecke konkurrenzfähig ist, daher freuen wir uns auf die Herausforderung in Suzuka, welche zudem eine sehr einzigartige Strecke ist", freut sich Mallya über die mittlerweile kontinuierlichen Punkteplatzierungen seiner Mannschaft.
In der Tat scheinen die Updates geholfen zu haben. Mit Ausnahme vom teaminternen Tiefpunkt Ungarn gab es seit dem Grand Prix von Monaco stets zählbare Resultate für das Team aus Towchester. Speziell die Neuerungen, die sich seit den Testfahrten von Spielberg am Auto befinden, erweisen sich als gute Allround-Lösungen für eine Mannschaft, die den Boliden vor der Saison kaum zu den Wintertests brachte.
Kontinuität sorgt für Selbstvertrauen
Die Modifizierungen wirken sich auch auf den WM-Stand aus. Mit 69 Zählern hat man 19 Punkte Vorsprung auf Lotus, die für gewöhnlich Hochgeschwindigkeitsstrecken brauchen, um bei der Musik zu sein. In der Fahrer-WM geht es für Perez darum, Position neun vor Romain Grosjean und Max Verstappen zu behaupten, zu denen Nico Hülkenberg wiederum mit einem guten Resultat aufschließen kann.
"Wir haben viel Selbstvertrauen aus dem Ergebnis von Singapur gezogen", blickt Perez zurück: "Ich denke, dass wir auch in Japan gut punkten können. Wenn man sich anschaut, wie sich der VJM08 entwickelt hat und die Ergebnisse, die wir damit erreichen, kann man daraus ableiten, dass wir auf jeder Strecke konkurrenzfähig sind. In Suzuka sollte das nicht anders sein."
Fotostrecke: GP Japan, Highlights 2014
17 Jahr, blondes Haar: Max Verstappen (Toro Rosso) ist mit 17 Jahren und drei Tagen der jüngste Fahrer, der an einem Formel-1-Rennwochenende zum Einsatz kommt. Bisheriger Rekordhalter: Sebastian Vettel, in Istanbul 2006 mit 19 Jahren, zwei Monaten und 22 Tagen auf Anhieb Trainingsschnellster. Vater Jos Verstappen, Ex-Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton, strahlt: "Ich bin stolz auf Max." Fotostrecke
Auch Teamkollege Hülkenberg versprüht Optimismus. Der Le-Mans-Sieger scheint sein tete-a-tete mit Williams-Pilot Massa verdaut zu haben: "Der Vorteil von direkt aufeinanderfolgenden Rennen ist, dass man nach einer Enttäuschung sofort wieder im Sattel sitzt. Singapur war eine vertane Punktechance, doch das habe ich hinter mir gelassen: Ich besinne mich lieber auf das Positive und die Pace, die wir bis zum Unfall gezeigt haben."
Für Teamchef Mallya stellt Suzuka auch gleichzeitig einen Test dar, ob die neuesten Teile, die sich seit der vorangegangenen Woche am Wagen befinden, auch auf anderen Strecken bewähren. "Die mittelschnellen Kurven, die einen Großteil des Kurses ausmachen, werden für den VJM08 eine gute Testmöglichkeit bieten und uns weitere Eindrücke liefern, wie effektiv die Upgrades sind, die wir mit nach Singapur gebracht haben", findet Mallya, der das Entwicklungsprogramm für das aktuelle Auto noch keineswegs auf Eis legen will.