Wegen Massa-Crash: Hülkenberg in Singapur bestraft
Frühe Kollision mit Felipe Massa wirft Nico Hülkenberg in Singapur aus dem Rennen - Die Rennleitung sieht die Schuld beim Deutschen und verteilt Strafen
(Motorsport-Total.com) - Beim Nachtrennen in Singapur musste das Safety-Car in Runde 15 zum ersten Mal ausrücken und das Feld einfangen. Zwei Runden zuvor war es in Kurve eins zu einer unglücklichen Situation gekommen. Was war genau passiert? Williams-Pilot Felipe Massa bog zu Beginn der zwölften Runde zu seinem ersten Boxenstopp ab. Alles lief ganz normal. Als der Brasilianer die Boxengasse verließ, kam auf der Zielgeraden Nico Hülkenberg im Force India angeschossen.
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Das geht nie gut: Zwei Autos beanspruchen die gleiche Stelle auf der Rennstrecke Zoom Download
Massa war in der ersten Kurve innen, Hülkenberg außen, aber der Deutsche lenkte ein und es kam zur Kollision. Befand sich Massa für Hülkenberg im toten Winkel? "Ich war auf der Rennlinie und bin klar vorne in die Kurve reingefahren. Er hat sich mit kalten Reifen einfach ein bisschen verbremst und sticht dann da rein", schildert der Emmericher die Situation aus seiner Sicht. "Er hat mich hinten links getroffen und damit mein Rennen beendet. Das ist natürlich sehr ärgerlich. Es war einfach ein dummes Ereignis."
Als sich die Reifen der beiden berührten, wurde der Force India ausgehebelt und in die Leitplanken geworfen. Hülkenberg blieb zum Glück unverletzt. Ganz anders sieht Massa die Situation: "Ich bin aus der Boxengasse gekommen und war in der ersten Kurve innen. Nico war rechts auf der Strecke. Als ich gebremst habe, ist er zu mir herübergezogen und mir ins Auto gefahren. Ich konnte nichts machen. Er hätte einfach rechts bleiben müssen, damit wir uns nicht berühren. Es war ein harter Crash, er ist über meinen Vorderreifen drübergefahren."
Hülkenberg sieht die Schuldfrage eindeutig bei Massa: "Ich weiß nicht, was ich hätte machen sollen. Ich war vorne, mir gehörte die Kurve. Ich war auf der Rennstrecke, während er gerade aus der Box kam. Ich habe ihn gesehen, aber ich war derjenige, der auf der Rennlinie fuhr", wischt er den Verdacht mit dem toten Winkel vom Tisch. Hülkenberg schied durch diese Situation aus. Da Teile auf der Strecke verteilt waren, schickte die Rennleitung nach dem virtuellen Safety-Car das richtige Safety-Car auf die Strecke.
Massa legte einen weiteren Boxenstopp ein und fiel aus den Punkterängen heraus. Er konnte weiterfahren, bis ein Getriebeproblem den Williams zur Aufgabe zwang. Die Rennleitung gibt Hülkenberg die Schuld für die Kollision. Er hätte Massa in dieser Situation Platz lassen sollen. Als Strafe wird der Deutsche beim nächsten Rennen in Suzuka in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. "Das ist frustrierend", zuckt er mit den Schultern. Außerdem erhält er zwei Strafpunkte. In den vergangenen zwölf Monaten hat Hülkenberg nun schon vier Strafpunkte gesammelt.