• 19. September 2015 · 19:04 Uhr

Sebastian Vettel: Ich dachte, Mercedes blufft nur

Seine Singapur-Pole 2015 nimmt Sebastian Vettel als Anlass für neue sportliche Ziele, jedoch warnt er davor, Mercedes vor dem Zielstrich abzuschreiben

(Motorsport-Total.com) - Rätselraten herrscht nach dem Qualifying zum Formel-1-Grand-Prix von Singapur 2015. Nicht einmal Mercedes selbst weiß, weswegen man trotz schreiender Dominanz in der laufenden Saison plötzlich nicht über die Startplätze fünf und sechs (zur Startaufstellung) für Lewis Hamilton und Nico Rosberg hinauskam. Auch Pole-Setter Sebastian Vettel kann kaum glauben, dass er nach der Zeitenjagd 1,415 Sekunden Vorsprung auf den schnellsten Silberpfeil hat.

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Sebastian Vettel ist überrascht, dass Ferrari Mercedes klar distanzieren konnte Zoom Download

"Gestern dachte ich, dass sie bluffen", ist Vettel überrascht. Denn schon bei den Freitagstrainings sowie beim dritten Freien Training am Samstag vor der Qualifikation waren die Mercedes-Piloten ungewöhnlich langsam unterwegs. Gegenüber 'Sky Sports F1' betonte Paddy Lowe, Technischer Direktor bei Mercedes vor dem Qualifying noch, dass es sich um den echten Mercedes-Speed handle, was von den Beobachtern wohl niemand so recht wahrhaben wollte. Ebenso wenig Vettel selbst: "Ich dachte das auch noch heute Morgen, denn es gibt keinen Zweifel daran, dass sie im aktuellen Jahr das stärkste Paket haben."

"Sie haben ein sehr gutes Auto, einen sehr guten Antriebsstrang. Das wissen wir. Das sorgt für gewöhnlich dafür, dass sie weit vorne und schwer zu schlagen sind. Ich weiß nicht, doch sie müssen ein paar Probleme damit haben, dass sie sich nicht richtig wohl fühlen. Das ist, glaube ich, die einzige Erklärung", philosophiert der WM-Dritte (zum WM-Gesamtstand), der die erste Ferrari-Pole seit Hockenheim 2012 unter Dach und Fach brachte.

"Ich weiß nicht, doch sie müssen ein paar Probleme damit haben, dass sie sich nicht richtig wohl fühlen. Das ist, glaube ich, die einzige Erklärung."Sebastian Vettel über den Mercedes-Rückstand
Ein ähnliches Problem sei auch die Erklärung dafür, weswegen sein Teamkollege Kimi Räikkönen auf Rang drei im Kampf um die Startaufstellung acht Zehntelsekunden Rückstand auf Vettel hatte. "Offensichtlich musst du dich wohl fühlen. Es war zwischen mir und Kimi das gesamte Wochenende ziemlich eng. Die Lücke in der Qualifikation schien größer zu sein. Er hat erklärt, dass er sich nicht wohl gefühlt hat und ich glaube auch, dass dadurch eine Menge Rundenzeit liegengeblieben ist. Wenn du dich wohlfühlst im Auto, kannst du attackieren", beschreibt der 28-Jährige die Eigenheiten auf dem Marina Bay Circuit, der durch die nahen Mauern keinen Raum für Fehler lässt.

Obwohl Mercedes selbst bereits davon ausgeht, die Samstagsschwäche ins Rennen mitnehmen zu müssen, ist Vettel vorsichtig optimistisch: "Ich würde sie für morgen nicht abschreiben. Es ist nicht der einfachste Kurs, um zu überholen. Doch wenn man die Pace hat, kommt man vielleicht durch. Also erwarte ich, dass sie morgen stark sein werden."


Großer Preis von Singapur - Samstag

Auch möchte Vettel das Zwischentief Mercedes' nicht als Ferrari-Hoch überbewertet wissen. Erst wenn sich Langzeiterfolge einstellen, könne man die Ferrari-Performance als Verbesserung werten. Daher lautet seine Kampfansage für Suzuka am Wochenende nach Singapur: "Wir versuchen immer, uns zu verbessern. Wir hoffen, dass wir das selbe Ergebnis kommenden Samstag vorweisen können - vielleicht, ohne gierig wirken zu wollen, noch ein bisschen besser mit den Startpositionen eins und zwei. Dann kann man sagen, dass wir uns verbessert haben."

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