Zusätzliche Strafen: Toro Rosso verpasst Punkte in Monza
Carlos Sainz und Max Verstappen beenden den Italien-Grand-Prix auf den Plätzen elf und zwölf - Wären Punkte auch von den letzten Startplätzen drin gewesen?
(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso reist zufrieden vom letzten Rennen der Europasaison ab. Beim Grand Prix von Italien schafften es Carlos Sainz und Max Verstappen zwar nicht in die Punkte, damit hatte man auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza aber ohnehin nicht gerechnet. Die Strafversetzungen für neue Komponenten an ihrer Antriebseinheit hatte man deshalb in Kauf genommen. Zur eigenen Überraschung wäre ohne die Zusätzlichen Strafen im Rennen aber die Top 10 machbar gewesen.
Bereits in der ersten Runde war Verstappen zu seiner Durchfahrtsstrafe angetreten, die der Niederländer vom letzten Startplatz aus bekommen hatte, weil er im Qualifying mit loser Motorenabdeckung auf die Strecke gelassen wurde. Somit hatte der Teenager im Rennen umso mehr aufzuholen. Teamkollege Sainz wurde ebenfalls zusätzlich zurück geworfen, als er für das Verlassen der Strecke und dem daraus entstanden Vorteil fünf Sekunden länger an der Box stehen musste.
"Wir haben vielleicht etwas mehr verdient, als Platz elf", sagt der Spanier nach dem Rennen. Von Startplatz 17 (Platz 13 im Qualifying, +35 Plätze wegen neuer Motorenteile) war er während des Starts so ins Gedränge geraten, dass er die erste Schikane abkürzte und dafür die Strafe erhielt.
Die Pace macht zuversichtlich
"Ich bin recht zufrieden mit dem Rennen, vor allem mit unserer Pace. Wir waren schnell und ich konnte am Ende immer mehr aufschließen.", meint Sainz dennoch zusammenfassend. Auf Daniil Kwjat im Red Bull auf Platz zehn fehlten ihm am Ende nur 3,674 Sekunden. "Auch wenn ich es nicht mehr geschafft habe, vorbeizukommen - es hat sich gut angefühlt, dass wir schneller waren. Es ist schade, dass wir diesen letzten Punkt nicht noch bekommen haben, aber die Fünf-Sekunden-Strafen, die ich am Anfang bekommen habe, war nicht gerade ideal. Es gibt aber viel Positives aus dem Rennen: Nach vier Ausfällen in Folge konnten wir das Rennen endlich beenden und ich hatte ein paar gute Kämpfe."
Sainz hatte tatsächlich zuletzt beim Grand Prix von Kanada Anfang Juni zuletzt die Zielflagge gesehen. Verstappen war hingegen zuletzt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Überholspur unterwegs und konnte seine Leidenschaft auch in Monza wieder ausleben. "Es war nicht das einfachste Rennen, aber ich konnte wieder ein paar Überholmanöver genießen", so der 17-Jährige.
Verstappen kam fast 20 Sekunden hinter dem Zehnplatzierten ins Ziel, denkt aber auch, dass unter normalen Umständen WM-Zähler hätten gut gemacht werden können. "Ich konnte nicht viel machen, weil die Durchfahrtsstrafe am Anfang mich weit zurückgeworfen hat. Aber ich denke, mit der Renn-Pace kann ich zufrieden sein, denn die war wirklich gut. Hoffentlich haben wir beim nächsten Qualifying mehr Glück und können in Singapur weiter vorne starten. Ich bin sicher, dass wir in die Punkte hätten kommen können, wenn wir nicht von ganz hinten gestartet wären."
Mit dem fünften punktelosen Rennen in diesem Jahr ist Toro Rosso in der Gesamtwertung der Teams zwar auf Rang sieben geblieben, aber in den Punkten etwas zurückgefallen. So konnte Force India (Rang fünf) mit beiden Boliden in den Top 10 aktuell auf einen Vorsprung von 28 Punkten kommen. Da Lotus (Rang sechs) in Monza gar nicht ins Ziel kam, bleibt der Abstand bei 15 Zählern. Sauber konnte zwei Punkte holen und liegt nun zehn Zähler hinter den Jungbullen.