Reifen-Affäre: Vettel will nicht am Grünen Tisch gewinnen
Sebastian Vettel spricht sich in der Reifen-Affäre um Mercedes gegen eine Disqualifikation von Rennsieger Lewis Hamilton aus
(Motorsport-Total.com) - "Das ist der schönste zweite Platz, den ich je hatte", hatte Sebastian Vettel nach seinem ersten Monza-Podium für Ferrari gesagt. Doch das Ergebnis könnte für den Heppenheimer sogar noch schöner werden, denn aktuell läuft gegen Rennsieger Lewis Hamilton und Mercedes eine Untersuchung. Es geht um die Reifendrücke, die bei Hamilton und Teamkollege Nico Rosberg unter der erforderten Mindestgrenze lagen.
Möglicherweise droht Hamilton eine Disqualifikation, womit Sebastian Vettel in seinem ersten Italien-Grand-Prix in Rot zum Sieger erklärt werden könnte. Doch das interessiert den Deutschen gar nicht: Einen Sieg am Grünen Tisch möchte er nicht geschenkt bekommen. "Es ist ganz einfach. Erstens: Es liegt nicht in der Hand des Fahrers. Zweitens: Das Podium ist so geschehen, wie wir eingelaufen sind, deswegen nehme ich den zweiten Platz mit", erklärt er gegenüber 'Sky'.
Vettel hat sein Podesterlebnis vor den jubelnden Ferrari-Fans bekommen, und das könnte auch ein nachträglich zugesprochener Sieg nicht ändern. Für ihn wäre eine ein Aufrücken nur von statistischer Natur und im Grunde ohne Bedeutung: "Am Ende würde es um ein paar Punkte mehr oder weniger gehen, aber unterm Strich ändert das nicht so viel", sagt er.
Lewis Hamilton und Mercedes hätten den Sieg mit ihrer Leistung nämlich verdient. 0,3 psi, um die es geht, dürften da wohl nicht viel ausgemacht haben: "Sie waren heute einfach die stärkere Kraft", räumt Vettel ein. "Am Anfang dachte ich, wir hätten vielleicht eine Chance. Aber dann konnte Lewis einfach seinen Speed weitergehen, während wir uns mit den Reifen schwer getan haben, die mehr und mehr abgebaut haben." Und daher nimmt Vettel auch gerne Rang zwei: "Ich brauche nicht zu erklären, dass es für uns ein super Tag war."