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Pirellis Mindestwerte in Monza: Viel Luft(druck) um nichts?
Die neuen Reifendruck-Mindestwerte haben in Monza keine negative Auswirkung - Die Piloten um Weltmeister Lewis Hamilton zeigen sich insgesamt zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Bereits bevor an diesem Wochenende auch nur ein einziges Auto in Monza auf die Strecke gegangen war, gab es schon wieder Kritik an Reifenhersteller Pirelli. Ein "Desaster" befürchtete Weltmeister Lewis Hamilton, nachdem die Italiener angekündigt hatten, den Luftdruck der Reifen deutlich zu erhöhen, um die Reifenkanten zu entlasten. Letztendlich wurde aber ein Mittelweg gefunden, mit dem nach dem ersten Trainingstag offenbar alle zufrieden sind.
© xpbimages.com
Die Pirelli-Reifen scheinen in Monza zum Glück keine Probleme zu machen Zoom Download
"Ich weiß nicht genau, wie es mit dem Abrieb der Reifen aussah, aber die Empfehlung, die heute Morgen herausgegeben wurde, ergibt auf jeden Fall deutlich mehr Sinn", zeigt sich Chefkritiker Hamilton nach den ersten beiden Trainings zufrieden. Pirelli erhöhte den Mindestwert für den Reifendruck vorne auf 21 und hinten auf 19,5 psi. Ursprünglich war eine Erhöhung von 18 auf 23 und 22 psi geplant.
"Es fühlt sich okay an. Bei meinem Longrun bauten die Reifen etwas ab, aber das ist ganz normal. Heute schien alles gut zu sein", bemerkt auch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und sein Teamchef Christian Horner ergänzt: "Ich denke, dass Pirelli gut auf die Situation des vergangenen Wochenendes reagiert hat." In Spa hatte es an den Autos von Nico Rosberg und Sebastian Vettel zwei kapitale Reifenschäden gegeben.
"Hoffentlich wird es an diesem Wochenende keine Schwierigkeiten geben. In den Longruns, auf die wir uns heute im Training konzentriert haben, war alles zu 100 Prozent normal", berichtet Horner. Und so erlebte Pirelli in Monza am Freitag einen relativ ruhigen Tag. "Heute hatten wir in Italien einen Routinetag", zeigt sich Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery erleichtert.
Fotostrecke: Fahrer über Monza: Nur auf dem Papier einfach
Lewis Hamilton (Mercedes): "Ich war in diesem Jahr schon mit Stirling Moss in Monza und bin in einem alten Mercedes W196 durch die Steilkurve gefahren. Das war absolut fantastisch. So habe ich einen Eindruck davon erhalten, wie es damals für diese Jungs gewesen sein muss und welche Geschichte diese Strecke besitzt und warum sie zu einer Legende wurde. Auch heute ist die Strecke noch eine große Herausforderung - schnell, gleichzeitig aber auch technisch sehr anspruchsvoll mit einigen starken Bremspunkten und hohen Randsteinen, die auf der Ideallinie überfahren werden müssen." Fotostrecke
"Weil die Autos immer schneller werden, ganz besonders aufgrund der schnellen Entwicklung während der zweiten Saisonhälfte, sollten es diese neuen Parameter den Piloten erlauben, die maximale Performance und Haltbarkeit aus den Reifen herauszuholen", begründet er die neuen Mindestwerte, die in Monza nun allerdings doch kaum eine Rolle zu spielen scheinen.
"Wir haben heute keine Blasenbildung gesehen, wovor wohl einige wegen der Erhöhung des Drucks Angst hatten. Es sieht so aus, dass es für die große Mehrheit funktioniert", freut er sich. Interessant ist außerdem der Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen: Momentan sind die weichen Pneus noch rund 1,2 Sekunden schneller. Bei Pirelli erwartet man allerdings, dass dieser Unterschied im Laufe des Wochenendes kleiner werden wird.