• 04. September 2015 · 11:32 Uhr

Formel 1 Italien 2015: Mercedes dominiert vor Sebastian Vettel

Im Formel-1-Trainingsauftakt von Monza fuhr Lewis Hamilton klar zur Bestzeit vor Nico Rosberg - Konkurrenz 1,5 Sekunden zurück - Hülkenberg mit Benzin am Hintern

(Motorsport-Total.com) - Die verbliebenen sieben Antriebsentwicklungspunkte, die Mercedes im Vorfeld des Italien-Grand-Prix (Formel 1 2015 live im Ticker) für eine neue Ausbaustufe seines V6-Hybrid aufwendete, scheinen bestens investiert gewesen zu sein: Zum Auftakt des Rennwochenendes im lombardischen Monza dominierten die Silberpfeile am Freitagvormittag im ersten Freien Training die Szenerie. Mit einer Bestzeit in 1:24.670 Minuten foppte Lewis Hamilton seinen um 0,463 Sekunden langsameren Teamkollegen Nico Rosberg, frisch gebackener Vater.

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Lewis Hamilton fuhr am Vormittag in Monza klar die schnellste Runde Zoom Download

Der dritte Rang ging an Sebastian Vettel im Ferrari. Der Deutsche hatte 1,588 Sekunden Rückstand zu verzeichnen und leistete sich im Anschluss an seine schnellste Runde in der ersten Schikane einen Dreher. Das Malheur ist nicht der einzige Grund, weshalb die Sorgenfalten zu Beginn des Scuderia-Heimspiels tief ausfallen sollten. Den Abstand zu Mercedes noch gravierender macht, dass Hamilton und Rosberg bei den besten Werten bei der Messung der Höchstgeschwindigkeit unantastbar schienen.

Darauf, mit so wenig Abtrieb zu fahren und dafür Grip zu opfern, ist Mercedes als wahrscheinlicher Polesetter nicht angewiesen, kann es sich aber offenbar leisten und dürfte in dieser Form trotz DRS am Sonntag nicht zu überholen sein. Bleibt der Abstand so groß, scheint sogar eine Überrundung des Dritten möglich. Doch Obacht: Im Freien Training spielen Reifenmischungen und Spritmenge eine Rolle.

Nicht mehr diskutiert wurde über die verschärften Mindestreifendrücke, die Pirelli infolge der Pneuschäden von Spa-Francorchamps herausgegeben hat. Die jeweils zwei psi mehr auf der Vorder- und Hinterachse machten sich kaum bemerkbar, obwohl einige Autos stark rutschten. Auf einer am Freitag "grünen" Strecke ist dieses Phänomen normal und war bereits heftiger zu beobachten. Rosberg war jedoch mit Kameras unterwegs, die die Hinterreifen filmten - um auftretende Schäden zu beobachten. Ergebnislos.

Nico Hülkenberg (+1,942) landete nach starker Leistung auch dank Mercedes-Power (noch ohne das jüngste Update, das kein Kundenteam erhielt) auf Rang vier. 15 Minuten vor Trainingsende musste er jedoch vorzeitig an die Box, weil er im Force India eine Flüssigkeit an seinem Hintern spürte: "Das riecht nach Benzin!", ließ der Emmericher im Funk wissen. Im Nachhinein stellte sich heraus: nur eine defekte Dichtung. Auch Teamkollege Sergio Perez im zweiten Force India (+2,060 Sekunden) sorgte als Fünfter für eine Duftmarke der Vijay-Mallya-Truppe.

Die Top 10 komplettierten Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari (+2,113), der mit Bremsproblemen kämpfte ("Meine Bremsen beißen mit dem Setup nicht!"), gefolgt von Daniel Ricciardo im Red Bull (+2,252), Felipe Massa (+2,266) und Valtteri Bottas in den beiden Williams (+2,405) sowie Lotus-Fahrer Pastor Maldonado (+2,448). Von der Truppe aus Grove hatten sich viele Experten mehr erwartet, schließlich verfügte sie im Saisonverlauf über den auf der Geraden schnellsten Boliden im Feld.

Hinter Lotus-Tester Jonathan Palmer (15., +2,921), einziger Freitagspilot in Monza, folgte Carlos Sainz (16., +3,237), der mit einem Ausrutscher ins Kiesbett für eine Trainingsunterbrechung sorgte. Offenbar war jedoch ein Defekt des Getriebes für den Abflug verantwortlich. Am Ende des Feldes: Die beiden McLaren von Fernando Alonso (+3,353) und Jenson Button (+3,753), die nicht nur wegen ihrer Gridstrafen in Monza dem Untergang geweiht sind. Langsamer war einmal mehr nur Manor-Marussia.

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