McLaren: Auch mit langer Nase nichts zu holen?
McLaren-Pilot Jenson Button stellt sich auf ein weiteres schwieriges Wochenende ein, sieht eine Blamage à la Spa aber nicht kommen - Rückkehr zur langen Nase
(Motorsport-Total.com) - Im Lager von McLaren-Honda hofft man nach dem sportlichen Desaster beim Grand Prix von Belgien auf Besserung beim Grand Prix von Italien. Gleichzeitig werden die Erwartungen für das Rennwochenende im Parco di Monza freilich nicht zu hoch angesetzt.
© xpbimages.com
Jenson Button sieht auch in Monza nicht viel Hoffnung für McLaren-Honda Zoom Download
Auf der "Ardennen-Achterbahn" von Spa-Francorchamps verloren Jenson Button und Fernando Alonso im Qualifying zwei beziehungsweise zweieinhalb Sekunden auf die Spitze. Im Rennen kamen zwar beide ins Ziel, an eine Zielankunft in der Führungsrunde war aber trotz der längsten Runde im gesamten Kalender nicht zu denken.
Für die Hochgeschwindigkeitsstrecke im Königlichen Park von Monza rüstet McLaren auf die lange Nase zurück, wie sie bis zum Grand Prix von Kanada von beiden Piloten gefahren wurde. Beim Grand Prix von Österreich war Alonso erstmals mit der kurzen Nase unterwegs. Seit dem Grand Prix von Großbritannien ist auch Button mit dem Upgrade unterwegs. Nun erfolgt die Rückkehr zur ursprünglichen Fahrzeugnase, wie das Team via Twitter vermeldet.
Aufgrund erneuter Wechsel der Antriebskomponenten müssen die beiden McLaren-Piloten auch in Monza wieder Rückversetzungen in der Startaufstellung in Kauf nehmen. "Meine Strafe beträgt momentan fünf Startplätze, die von Fernando beträgt zehn", bestätigt Button in seiner Medienrunde im Fahrerlager des Autodromo Nazionale di Monza. Der Brite, der seit 2010 für McLaren ins Lenkrad greift, stellt sich schon mal auf ein weiteres schwieriges Wochenende ein, hat aber die Hoffnung, dass "unsere Pace hier nicht so schlecht sein wird wie es in Spa der Fall war".
"Was die Leistung des Verbrennungsmotors betrifft, liegen wir immer noch ein gutes Stück zurück", bemerkt Button, um anzufügen, dass der große Rückstand am Belgien-Wochenende vor allem in Bereich der Energierückgewinnung begründet lag: "Die vom ERS bereitgestellte Leistung war in Spa für uns ein riesiges Problem, weil die Strecke so lang ist. Ich glaube, der Elektromotor stellt rund 160 PS bereit. Wenn einem diese Leistung auch nur eine Sekunde lang fehlt, dann ist der Nachteil riesig. Hier sollte der Nachteil kleiner sein, aber es wird trotzdem ein schwieriges Rennen."
Hoffnung auf Singapur
So heißt es im Lager von McLaren-Honda wieder einmal Zähne zusammenbeißen. Hoffnung auf Besserung hegt Button im Hinblick auf das darauffolgende Rennen, den Grand Prix von Singapur am 20. September. Weil der asiatische Stadtkurs von den Anforderungen ans Auto dem Stadtkurs in Monte Carlo und auch dem engen Hungaroring ähnelt, "sollten wir dort hoffentlich ein ähnlich gutes Rennen haben wie in Monaco oder Ungarn", so Button.
Im Fürstentum an der Cote d'Azur gelangen Button mit Platz acht die ersten McLaren-Punkte seit der Wiedervereinigung mit Motorenpartner Honda. In Ungarn kam der Brite als Neunter ins Ziel, während Teamkollege Alonso mit Platz fünf für das bisherige Saison-Highlight des arg gebeutelten einstigen Erfolgsteams sorgte.
Für den Grand Prix von Singapur wird McLaren dann auch wieder auf die kurze Nase setzen, wie sie in Silverstone, Budapest und Spa von beiden Fahrern verwendet wurde. Während man in puncto Aerodynamik also flexibel ist, sei die ERS-Problematik "ein Problem das uns bekannt ist, an dem wir in dieser Saison aber nicht viel ändern können", wie Button abschließend anmerkt.