Nach Spa: Pirelli erwartet in Monza komplexe Herausforderung
Nach den besorgniserregenden Reifenplatzern in Spa steht nun mit Monza der schnellste Kurs auf dem Programm: Pirelli ist sich der Herausforderung bewusst
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Belgien stand Pirelli wegen des Reifenplatzers bei Sebastian Vettel unfreiwillig im Mittelpunkt und in weiterer Folge in der Kritik. Nun geht es in der Formel-1-WM mit der schnellste Strecke im Kalender weiter - kein Wunder, dass die Angst vor weiteren Reifenschäden umgeht, zumal die Belastungen im königlichen Park enorm sind.
Die Italiener haben für ihr Heimspiel die Mischungen Soft und Medium nominiert - man geht also wie auf vielen Strecken in dieser Saison um einen Grad weicher, was mit der diesjährigen Reifengeneration zu tun hat. In Italien sind die Pneus Belastungen von bis 4,5 G ausgesetzt, auch die Randsteine sind nicht zu unterschätzen.
Reifenplatzer: Pirelli will Ergebnisse präsentieren
Pirelli hat die Zwischenfälle in Spa - am Freitag hatte ja schon Mercedes-Pilot Nico Rosberg einen Reifenplatzer - laut eigenen Angaben gründlich untersucht und wird im Zuge des Monza-Wochenendes detaillierte Ergebnisse der technischen Analyse präsentieren. Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen die Mannschaft von Motorsportchef Paul Hembery ziehen wird.
"Die von uns gewählte Kombination Medium und Soft ist eine Stufe weicher als im vergangenen Jahr", bestätigt der Brite die Reifenwahl. "Sie sollte gut zu den Anforderungen in Monza passen, wo der Speed stets im Vordergrund steht. Wir erwarten hier einen hohen Grad an Abrieb und Verschleiß."
Lewis Hamiltons Vorschau auf Monza
Den Sieg von Spa noch im Hinterkopf blickt WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton schon auf die nächste Herausforderung: die Topspeed-Strecke Monza. Weitere Formel-1-Videos
Er rechnet damit, dass "die beiden Mischungen, deren Rundengeschwindigkeiten wahrscheinlich eng beieinander liegen werden", unterschiedlichste Strategien ermöglichen werden. Zu Erinnerung: Im Vorjahr siegte Mercedes-Superstar Lewis Hamilton in Monza mit nur einem Boxenstopp. Der Unterschied der Mischungen soll dieses Jahr nur bis zu einer Sekunde betragen - auf manchen Kursen waren es bereits bis zu zwei Sekunden gewesen.
Reifen in Monza auf dem Prüfstand
Vor allem die Tatsache, dass die Boliden in Monza mit flachen Flügeln und daher wenig Abtrieb ausgestattet sein werden, wird sich auf die Reifen auswirken: "Das vergrößert die von den Reifen zu leistende Arbeit beim Beschleunigen und Bremsen beträchtlich. Denn je weniger Kräfte das Auto auf die Fahrbahn pressen, desto mehr mechanischen Grip müssen die Reifen liefern." Somit sind vor allem die Hinterreifen gefordert.
"In Kombination mit den Randsteinen in Monza bedeutet das für unsere Slicks eine große und komplexe Herausforderung", erklärt Hembery. "Ihr zu begegnen, erfordert konstant Haltbarkeit und Performance."