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Force India: Perez kämpft erfolgreich, Hülkenberg ohne Waffe
Sergio Perez sichert Force India im Formel-1-Grand-Prix von Belgien mit Rang fünf das bisher beste Ergebnis 2015 - Nico Hülkenbergs Auto kann nicht starten
(Motorsport-Total.com) - Bei Force India blickt man mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Grand-Prix-Wochenende in Spa-Francorchamps. Sergio Perez sicherte den Indern mit Platz fünf das bislang beste Einzelresultat der Formel-1-Saison 2015. Für Nico Hülkenberg war das Rennen vor dem Start beendet. Wegen technischer Probleme mit dem Mercedes-Antrieb konnte der Emmericher nicht am Grand Prix von Belgien teilnehmen.
© xpbimages.com
Kein langweiliger Nachmittag: Sergio Perez hatte immer Gegner im Nacken Zoom Download
"Es ist immer ärgerlich, aber natürlich gerade an diesem Wochenende, an dem das Auto so gut funktionierte. Da ist es doppelt bitter, denn ich denke, wir hätten heute ein richtig gutes Resultat einfahren und einige Punkte für das Team sammeln können. Aber das ist eine Sache, da steckt man als Fahrer leider nicht drin", so Hülkenberg. "Ich habe einfach keine Leistung von der ganzen Power-Unit bekommen. Teilweise kam sie wieder, aber dann wir sie wieder weg. Es hat einfach nicht funktioniert."
Hülkenberg hatte die mangelnde Leistung bei der Fahrt in die Startaufstellung bemerkt. In der Einführungsrunde lief das Aggregat zunächst, aber dann bat man ihn per Funk, sofort in die Box zu kommen. Nur zehn Sekunden später die Ansage:" Fahr den Start!" So stellte Hülkenberg seinen Force India auf den Startplatz, dann aber starb der Antrieb endgültig ab, sodass das Prozedere abgebrochen und noch einmal von vorn begonnen werden musste.
Genau diese Tatsache spielte womöglich Teamkollege Sergio Perez in die Karten. Während bei einigen Kontrahenten in der zweiten Einführungsrunde die Kupplungen immer heißer wurden und einen Start schwierig gestalteten, legte der Mexikaner bei Grün los wie die Feuerwehr. Perez wuchtete sich sofort auf Rang zwei, Griff nach Eau Rouge sogar den führenden Mercedes von Lewis Hamilton an - der sich dann jedoch erfolgreich wehren konnte.
Reifen schmälern das Belgien-Tempo
"Mein Start war gut, es passte eigentlich alles. Im ersten Stint hatte ich aber stark abbauende Reifen, im zweiten Stint war es ähnlich. Auf den Medium-Reifen ging es etwas besser, aber unser geringer Abtrieb hat nicht gerade für gute Haltbarkeit der Reifen gesorgt", sagt Perez mit leichter Enttäuschung. Aus einem starken zweiten Platz zu Beginn wurde in der Endabrechnung "nur" Rang fünf - auch dank des Ausfalls von Sebastian Vettel (Ferrari) kurz vor dem Ende.
"Ich war die ganze Zeit unter Druck. So richtig Spaß macht ein Rennen dann nicht. Insgesamt sind Platz fünf und zehn WM-Punkte aber ganz gut", meint Perez, der jeweils ab Mitte eines Stints einen Tempoeinbruch erlitt, weil die Pneus kaum noch Haftung boten. In der Schlussphase konnte Perez keinen Anschluss an Romain Grosjean (Lotus) und Vettel halten. Daniil Kwjat (Red Bull) flog auf frischeren Soft-Reifen ganz einfach vorbei.
"Wenn man sich unser Qualifying und einige Phasen des Rennens anschaut, dann erkennt man, dass wir uns definitiv verbessert haben. Uns ist ein guter Schritt gelungen", nimmt Perez etwas Positives mit. "Wir dürfen uns auf die kommenden Rennen freuen. Wir müssen dieses Wochenende ordentlich analysieren. Dann geht es in Monza hoffentlich gut weiter." Force India muss auf schnellen Strecken punkten, will man in der WM auf Rang fünf landen. Diese Position hat man in Spa an Lotus verloren.
"Der Kampf um Platz fünf in der Weltmeisterschaft ist noch völlig offen", meint Teamchef Vijay Mallya, der am Spa-Wochenende in Gesprächen mit Renault über eine Mehrheitsbeteiligung der Franzosen verhandelte. "Wir freuen uns jetzt schon auf Monza, wo wir uns den fünften Platz bei den Konstrukteuren wieder zurückholen wollen", sagt der Inder. Lotus hat durch den Podestplatz von Grosjean (3.) in Belgien nun einen Punkt Vorsprung auf Force India.