Red Bull: Ein einsamer Renault in den Top 8
Daniel Ricciardo schafft es mit dem Setup von Teamkollege Daniil Kwjat als einziger Renault-Fahrer in die Top 8 - Quali-Performance für Kwjat "nichts Besonderes"
(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying-Ergebnis des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps zeigt in den Top 8 sieben Piloten mit Mercedes-Antrieb im Rücken. Sebastian Vettel schaffte als schnellster Vertreter aus dem Ferrari-Lager nur die neuntschnellste Zeit. Den Honda-befeuerten McLaren-Piloten Jenson Button (17.) und Fernando Alonso (18.) waren einmal mehr die Hände gebunden.
© xpbimages.com
Daniel Ricciardo rückt in der Startaufstellung auf Platz fünf nach vorn Zoom Download
Der einzige Fahrer in den Top 8, der nicht mit Mercedes-Power unterwegs ist: Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, der mit Renault-Antrieb im Rücken auf Rang sechs fuhr. Der Rückstand des Australiers auf Polesetter Lewis Hamilton (Mercedes) betrug 1,4 Sekunden. Aufgrund einer Grid-Strafe für Romain Grosjean (Lotus/4.) rückt Ricciardo beim Start am Sonntag auf Platz fünf nach vorn.
Am Freitag hatte es Red Bull mit unterschiedlicher Herangehensweise probiert. Während Daniil Kwjat mit einem für Spa ausgelegten Heckflügel mit etwas mehr Abtrieb unterwegs war, probierte Ricciardo einen flachen Flügel, der jenem für Monza recht nah kam. Im dritten Freien Training überzeugte der Australier mit der zwischenzeitlichen Bestzeit im kurvenreichen zweiten Sektor. Dabei war es nicht so, dass er mit dem Monza-Flügel Wunderdinge vollbracht hätte, sondern das Team hatte über Nacht auch an seinem RB11 auf die Spa-Konfiguration umgerüstet.
Ricciardo: Umbau von Monza- auf Spa-Konfiguration
So kommt Ricciardo, der am Freitag noch Drittschnellster war, zum Schluss: "Wir waren recht nah an unserem Optimum dran. Gestern sah es vermutlich besser aus als es war. Uns war aber klar, dass Williams noch zulegen kann. Die sechstschnellste Zeit mit einem nicht allzu großen Rückstand auf den dritten Platz stimmt uns im Großen und Ganzen zufrieden."
Kwjat erstmals seit Bahrain nicht in Q3
Während es Ricciardo in Q3 als einziger Fahrer aus dem Renault-Lager in die Top 8 geschafft hat, scheiterte Red-Bull-Teamkollege Kwjat zum ersten Mal seit dem Qualifying zum Grand Prix von Bahrain am Einzug ins letzte Segment. "Ich habe mein Bestes gegeben, aber den Einzug ins Q3 um eineinhalb Zehntelsekunden verpasst. Da kann man nichts machen. Das Auto lag ganz gut, ich hatte aber ein wenig Untersteuern", berichtet der Russe.
Hatte Kwjat nach dem vielversprechenden Freitag (Platz vier hinter Teamkollege Ricciardo) mehr erwartet? "Um ehrlich zu sein, nein. Dass Mercedes am Samstag noch zulegen kann, ist keine Überraschung. Genau so ist es wieder gekommen. Meine Runde in Q2 war nicht meine beste und auch nicht meine schlechteste - nichts Besonderes. Um ehrlich zu sein, war der ganze Tag nichts Besonderes. Im Rennen sollte schon noch einiges möglich sein. Sagen wir es mal so, gegen Regen hätte ich nichts einzuwenden", so der Russe.
Neue Startprozedur breitetet kein Kopfzerbrechen
Die am Sonntag erstmals zur Anwendung kommende neue Startprozedur bereitet den beiden Red-Bull-Piloten kein Kopfzerbrechen. "Ich habe keine Angst", sagt Ricciardo und begründet mit einem Grinsen: "Wenn ich für Williams oder Ferrari fahren würde, wo man immer gute Starts hinlegt, hätte ich wahrscheinlich ein bisschen mehr Angst, diesen Vorteil zu verlieren. Für unser Team gilt das aber nicht."
Auch Kwjat macht sich ob der neuen Startprozedur keine großen Sorgen. "Die Übungsstarts klappten ganz gut. Einige haben es häufiger probiert, andere nicht so häufig. Viel wird sich ohnehin nicht ändern", meint der Russe. Red-Bull-Teamchef Christian Horner fügt abschließend hinzu: "Das ist eine Strecke, auf der die Fahrer überholen können. Hoffentlich bekommen wir ein bisschen was vom unvorhersehbaren Wetter. Von unseren Startpositionen sollte es nach vorn gehen. Das Chassis ist konkurrenzfähig, vor allem im zweiten Sektor. Das ist positiv."