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Force India: Perez strebt Podium an - Hülkenberg von Platz elf
Beim Qualifying zum Grand Prix von Belgien setzt sich Force India mit Sergio Perez vor Red Bull und Ferrari - Nico Hülkenberg verpasst den Sprung in die Top-10
(Motorsport-Total.com) - Nach der Nullnummer von Ungarn stehen die Force-India-Piloten vor dem Grand Prix von Belgien in den Startlöchern für ein paar wichtige WM-Punkte. In Spa-Francorchamps qualifizierte sich Nico Hülkenberg auf Platz elf. Teamkollege Sergio Perez gelang sogar nicht nur der sensationelle Rang fünf im Qualifying; durch eine Strafversetzung des viertplatzierten Romain Grosjean startet er sogar von Rang vier. Doch kann der Mexikaner die Red-Bull-, Williams- und Ferrari-Boliden auch im Rennen hinter sich halten? Der Topspeed spricht für den VJM08 - und Perez' Selbstvertrauen für ein Top-Ergebnis.
Wenn der Formel-1-Zirkus in die Ardennen zieht, wird es oft genug betont: Es ist eine Herausforderung für die Mutigsten unter den Rennfahrern. Doch die Grenze zum Übermut ist leicht erreicht. Perez hat am Samstag vor dem elften Rennen der Saison offensichtlich die richtige Balance gefunden. Hülkenberg schoss nach eignen Aussagen übers Ziel hinaus.
"Ich war ein bisschen zu gierig und wollte in der ersten Kurve zu viel", so der seit kurzem 28-Jährige gegenüber 'Sky'. "Da habe ich mich verbremst und am Ausgang viel Zeit verloren. Es kommt dann eine lange Gerade und ein schlechter Ausgang ist da tödlich. Zusätzlich hatten wir ein paar Probleme mit dem Motor. Der Turbo hat ein bisschen Druck verloren und das hat uns ein bisschen Leistung und Geschwindigkeit auf der Geraden gekostet."
Perez nicht zu stoppen
Das passierte in Q2, wo er mit einer Zeit von 1:49.121 Minuten schließlich um nur 0,056 Sekunden den Einzug in das Top-10-Shootout verpasste. Teamkollege Perez stand zu diesem Zeitpunkt bereits auf Rang vier.
Eventuell begünstigt durch das Ausscheiden von Kimi Räikkönen (Ferrari), dem Schwächeln von Felipe Massa (Williams) und der unerwartet langsamen Q3-Runde von Sebastian Vettel (Ferrari) machte Perez seine bis dahin durchgängig gute Performance perfekt. Mit einer Zeit von 1:48.599 Minuten lag er zwar 1,402 Sekunden hinter der Pole-Zeit von Lewis Hamilton. Unter den Mercedes-Verfolgern, die zwischen Valtteri Bottas auf Platz drei und Vettel auf Platz neun nur rund vier Zehntel auseinanderlagen, schnappte er sich aber die dritte Position. Durch Grosjeans Rückversetzung wurde er zum zweiten Silberpfeil-Jäger.
"Wir waren in der Lage, die Balance des Autos von Freitag auf Samstag zu verbessern und ich hatte dadurch viel mehr Vertrauen - vielleicht mehr, als ich es in dieser Saison je hatte. Das Auto war viel berechenbarer und das erlaubte mir, in jeder Kurve zu pushen. Ich konnte in jeder Qualifying-Session eine gute Pace zeigen und freue mich schon sehr auf das Rennen. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht ums Podium kämpfen sollten."
Vertrauen in beide Piloten
Für Force India ist dies eine gute Ausgangsposition im WM-Kampf. Denn mit derzeit 39 Punkten fehlen dem Team 57 Zähler auf die viertplatzierten Red Bull - von hinten drängt Lotus (35 Punkte). Im Rennen will man deshalb auch Hülkenberg noch nicht abschreiben.
"Ich bin mir sicher, dass Nico auch da oben gelandet wäre, wenn er eine saubere Runde hinbekommen hätte. Ich gehe aber davon aus, dass er im Rennen Plätze gutmachen kann", so Teamchef Vijay Mallya. "Ich denke, sie waren an diesem Wochenende stets dicht beieinander, da gibt es nur kleinste Unterschiede", fügt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley zu seinen Piloten hinzu. "Es wird aber ein hartes Rennen, weil jeder nah beieinander ist."
"Das Auto läuft dieses Wochenende echt gut, ich bin auch sehr zufrieden", rechnet sich Hülkenberg seine Chancen aus. "Was den Topspeed angeht, sind wir eigentlich die Schnellsten. Von daher glaube ich, dass morgen noch alles möglich ist."
Tatsächlich wurde Perez in Q2 mit 317,2 km/h "geblitzt" - schneller war keiner. Auch Hülkenberg ist unter den Top 5 der Topspeed-Jäger. Die Longruns am Freitag, bei denen Perez schnellere Zeiten als etwa ein Räikkönen fuhr, sprechen zusätzlich für das Force-India-Paket.