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Trainingstag zum Vergessen: Wer lässt bei Lotus wen hängen?
Bei einem ereignisreichen Trainingsauftakt in Spa geht auch bei den Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado einiges schief - Ein Stimmungsproblem?
(Motorsport-Total.com) - Wenn man eine Trainingssession als "ereignisreich" tituliert, dann dürfen Aktionen der Lotus-Piloten nicht fehlen. Der Trainingsauftakt zum Grand Prix von Belgien beinhaltete tatsächliche viele Vorfälle - einige davon mit Romain Grosjean und Pastor Maldonado in den Hauptrollen.
© xpbimages.com
Ist die Urlaubsstimmung bei Lotus schon am ersten Trainingstag wieder vermiest? Zoom Download
So motiviert das Team aus Enstone aus der Sommerpause kam - Grosjean kündigte an: "Ich denke, der Kurs könnte unseren Stärken in die Karten spielen und ich bin definitiv bereit für weitere Punkte" - so schwierig taten sie sich am Freitag, an Top-10-Zeiten heranzukommen. Vor allem "Crashdonado" sorgte mal wieder für Aufsehen und warf Fragen über die Stimmung in der Lotus-Garage auf.
Die Mercedes-Power ausnutzen, auf dem schnellen Kurs von Spa-Francorchamps Mut zeigen - Lotus hatte sich für den elften Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft viel vorgenommen, was in den ersten beiden Trainingseinheiten nicht umgesetzt werden konnte. Ein wenig zu viel Mut bewies am Morgen beispielsweise Maldonado, als er in Kurve 9 zu früh aufs Gas stieg und seinen E23 gegen die Leitplanke setzte.
Keine befriedigende Ergebnisse
Dem Venezolaner gelang nur die elftbeste Zeit, am Nachmittag konnte er wegen der Reparaturarbeiten nicht gleich auf die Strecke und wurde später von überhitzten Bremsen zurück gehalten. Am Ende landete er mit einer Zeit von 1:51.317 Minuten auf Platz 15, fast zwei Sekunden hinter der Bestzeit von Nico Rosberg.
"Es ist der erste Crash in diesem Jahr, der auf meine Kappe geht", behauptet Maldonado gegenüber 'Sky Sports News. "Die Strecke ist sehr eng und wenn man einen Fehler macht oder ein Problem hat, danncrasht man. Aber deswegen nennt man es Training. Man muss am Auto Verschiedenes ausprobieren und seine besten Erfahrungen dann mit ins Qualifying und ins Rennen nehmen."
Grosjean durfte bei der ersten Trainingseinheit einmal mehr nur zuschauen wie Jolyon Palmer seinen Boliden auf dem Ardennen-Kurs bewegte. Diesem gelang außerdem nur eine Zeit, die lediglich für Platz 17 reichte. Als der Franzose wieder selbst ins Lenkrad greifen durfte, schaffte er es zwar mit den ersten Zehn mitzuhalten (1:50.489 Minuten, +1,104 Sekunden, Rang sieben), mit dem Schwenken der karierten Freitagnachmittag-Flagge blieb er jedoch in der Anfahrt auf die Pouhon-Kurve stehen - vermutlich löste ein Elektronikproblem einen kompletten Power-Verlust aus.
Bremst schlechte Stimmung ein?
Grosjean ist daher kaum ein Vorwurf zu machen - Maldonado offenbar schon. Denn wie Experte Marc Surer beobachtete, wurde der 30-Jährige nach seinem Vormittags-Unfall alles andere als herzlich in der Lotus-Garage empfangen. Seine Mechaniker sollen ihn gar ignoriert haben. "Die haben die Schnauze voll von ihm", so Surer. Derweil kursiert im Internet bereits eine Website, die sich mit der Maldonado-Crash-Statistik beschäftigt.
Fakt ist, dass der Venezolaner bei bisher nahezu jeder Rennveranstaltung in diesem Jahr an einem Vorfall zumindest beteiligt war - nach zehn Rennen hat er schon sechs Ausfälle zu beklagen. Dreimal (in Australien, Malaysia und Bahrain) wurde er dabei zwar von hinten angeschoben, allein beim letzten Rennen in Ungarn wurde er aber auch für die Kollision mit Sergio Perez bestraft.
Die Verhältnisse scheinen bei Lotus zum Start der zweiten Saisonhälfte zerrüttet. So unzufrieden das Team über die Maldonado-Vorfälle ist, so unglücklich ist Grosjean noch immer über die Einsatzeinschränkungen. Unruhen werden im Team außerdem noch von politscher Seite her geschaffen. So bringen nicht nur die Renault-Übernahme-Gerüchte Unsicherheiten für die Piloten mit sich; in Spa sitzt Lotus außerdem noch der Gerichtsvollzieher im Nacken. Das sind nicht die besten Vorrausetzungen, für einen Angriff auf die Punkteränge.
Chancengleichheit sollte wenigstens bei der Entwicklung neuer Updates geschaffen werden. So arbeitete Maldonado an einem neuen Heckflügel, während an Grosjeans Boliden ein neues Frontflügel-Modell ausprobiert wurde. "Ich habe noch ein bisschen was am Auto auszusetzen aber wenn wir noch ein wenig Pace finden, kann es noch ein gutes Wochenende werden", gibt Grosjean an. Und auch sein Teamkollege denkt, dass es nicht schlimmer werden kann: "Es steckt gutes Potential im Auto und wir wissen, was es für ein gutes Ergebnis braucht."