Formel 1 Spa 2015: Rosberg schneller als Hamilton
Has Maldonado crashed today? Yes! Und Nico Rosberg startet trotz technischer Probleme mit einer Trainingsbestzeit in den Grand Prix von Belgien...
(Motorsport-Total.com) - Mit der erwarteten Mercedes-Bestzeit begann der Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps (Formel 1 2015 live im Ticker). Nico Rosberg umrundete den fast sieben Kilometer langen Kurs in den Ardennen in 1:51.082 Minuten und war damit um 0,242 Sekunden schneller als sein Teamkollege Lewis Hamilton. Und das, obwohl Rosberg anfangs mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.
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Nico Rosberg sicherte sich trotz Problemen die Bestzeit im ersten Training Zoom Download
Denn wegen eines mutmaßlichen Getriebedefekts fehlte es ihm nach dem ersten Run an Power, sodass er an die Box kommen und einen Run auslassen musste. Als er wieder auf die Strecke ging, hatte er bei der ersten Zwischenzeit nur 0,002 Sekunden Rückstand, schmiss die Runde aber bei Les Combes weg. Am Ende reichte es dann doch noch, um Hamilton abzufangen. Nur: Der Mercedes-Vorsprung ist auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke nicht so groß wie erwartet.
"Dass die Zeiten so eng beisammen sind, ist eine Überraschung", findet Formel-1-Experte Marc Surer. "Ich hätte nicht erwartet, dass Ferrari und Red Bull so nahe dran sind. Das lässt auf ein spannendes Wochenende hoffen." Denn Daniel Ricciardo, dessen Red-Bull-Team mit sehr flach eingestellten Flügeln unterwegs war, und Kimi Räikkönen hatten nur drei beziehungsweise vier Zehntelsekunden Rückstand auf die führenden Silberpfeile.
Sebastian Vettel konnte mit Spa-Spezialist Räikkönen im ersten Training nicht ganz mithalten und wurde mit 0,784 Sekunden Rückstand Fünfter, noch vor seinem Red-Bull-Nachfolger Daniil Kwjat (+0,878). Auf den Positionen sieben und acht folgen die Toro-Rosso-Junioren Max Verstappen (+1,076) und Carlos Sainz (+1,339), mit insgesamt 53 Runden die fleißigste Fahrerpaarung der ersten 90 Minuten an diesem Rennwochenende.
Fleißig waren übrigens auch die Lotus-Mechaniker - aber eher unfreiwillig, denn gegen Halbzeit stieg Pastor Maldonado (11./+1,457) bei Malmedy zu früh aufs Gas und landete in den Leitplanken. "Als er an die Box zurückkam, haben ihn die Mechaniker ignoriert. Die haben die Schnauze voll von ihm", hat Experte Surer beobachtet. Romain Grosjeans Cockpit war erneut für Jolyon Palmer reserviert, der mit 2,717 Sekunden Rückstand 17. wurde, aber zumindest nichts kaputt machte.
Die einzig nennenswerte Überraschung eines ansonsten vorhersehbaren Vormittags (bei unvorhersehbar sonnigem Wetter) war die bescheidene Performance des Williams-Duos (P10/14). Felipe Massa (+1,571) meldete gleich zu Beginn: "Der Motor gibt mir nicht genug Power." Dass Bottas nicht schneller war, ist vermutlich nur durch die Benzinmenge zu erklären. Und auch Nico Hülkenberg (Force India/+1,532) hat als Zwölfter wohl noch Reserven.
Nicht wirklich ausgewirkt haben sich der neue Honda-Motor für die McLaren-Weltmeister (P15/18), der verbesserte Ferrari-Antrieb im Sauber, der angeblich vier Zehntelsekunden pro Runden bringen soll (P13/16) - aber dafür die beiden neuen Heckflügelvarianten bei Mercedes, die so stark gebogen sind, dass sie Surer "an eine Schaufel" erinnern: "Die Ingenieure haben sich da was ausgedacht. Scheint zu funktionieren", urteilt Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein.