• 26. Juli 2015 · 20:52 Uhr

Was alles schiefgehen kann: Williams zeigt's in Budapest

In dem heiß umkämpften Grand Prix von Ungarn konntenFelipe Massa und Valtteri Bottas nicht mithalten und landeten mit Pech auf den Rängen zwölf und 14

(Motorsport-Total.com) - Startschwierigkeiten, Pace-Rückstände, Rivalen-Kontakt und Reifenschäden - Williams hat beim zehnten Rennen der Formel-1-Saison 2015 alles mitgenommen. Während sich an einem ereignisreichen Sonntagsnachmittag viele Möglichkeiten auf Positionswechsel ergaben, ging es für Felipe Massa und Valtteri Bottas meist nach hinten. Am Ende kamen sie auf den Plätzen zwölf und 14 ins Ziel und verloren wichtige WM-Punkte.

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Der Grand Prix von Ungarn war nicht das ideale Rennen für Williams Zoom Download

Dass der Hungaroring den Mercedes-Teams zur Abwechslung einmal nicht entgegenkommen würde, war bekannt. Dementsprechend gelangen Bottas und Massa auch nur die Startplätze sechs und acht. Doch von da ging es für Massa auch gleich zu Beginn schief.

Weil der Brasilianer nicht genau auf seiner Startplatzmarkierung stand, musste nicht nur die Einführungsrunde wiederholt werden, das Auto mit der Startnummer 19 bekam auch eine 5-Sekunden-Stop&Go-Strafe. In Runde zehn geriet Massa außerdem mit Lewis Hamilton aneinander, nach seinem verlängerten Boxenstopp fiel er auf Rang 17 zurück und in Runde 31 war er schon überrundet.

Bottas war auf gutem Weg

"Ich habe früh eine Strafe bekommen und der Medium-Reifen hat im Verkehr so gut wie gar nicht funktioniert. Die Pace war unheimlich schlecht. Wir waren einfach langsam. Der beste Stint war der letzte auf den weichen Reifen. Aber selbst da waren wir nicht schnell genug", beklagt Massa die Performance.

Vielleicht noch ein wenig tragischer verlief das Rennen für seinen Teamkollegen. Bottas gelang nämlich am Start bereits der Sprung auf Platz vier und befand sich lange im Duell mit Nico Hülkenberg um die Ränge fünf und sechs. Als der Abflug des Force India das Safety-Car hervorrief, lag er hinter Daniil Kwjat im Red Bull und vor Max Verstappen im Toro Rosso. Beim Neustart wurde er Opfer einer unglücklichen Reaktionskette auf die Kollision zwischen Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo.

Dem zurückfallenden Hamilton wich Kwjat außerhalb der Strecke aus. Von hinten rauschte Verstappen heran und erwischte den Hinterreifen von Bottas. Da dies in Kurve zwei passierte, musste sich der Finne fast eine ganze Runde lang mit dem Reifenschaden zurück an die Box schleichen und fiel auf Platz 15 zurück. "Ich denke, jeder war heut ein wenige aggressiver", nimmt er Verstappen die Aktion nicht krumm. Auch mit Ricciardo hatte es kleine Berührung gegeben. "Es ist hier schwierig zu überholen und wenn man dann nur die geringste Möglichkeit bekommt, muss man die nutzen".

Ursachenforschung

"Es war ein enttäuschender Tag ohne Punkte", kann er kein positives Fazit ziehen. "Zu Beginn hat noch alles gepasst. Es hat mehrere Möglichkeiten geben, eine gute Punkteausbeute zu erreichen, aber ich habe zur falschen Zeiten den Reifenschaden bekommen. Von da an war es problematisch."

Im Team versucht man unterdes schon auf Ursachenforschung für die unterdurchschnittliche Performance zu gehen. "Wir wussten, dass es nicht unsere beste Strecke ist, aber das ganze Wochenende war es nicht so schlimm wie heute", so Chefingenieur Rob Smedley. "Ich denke nicht, dass es am Layout der Stecke lag. Zwar war es auch nicht unser bestes Qualifying, aber wenn man sich die Pace-Unterschiede zu Red Bull und Ferrari heute und am Freitag bei den Longruns ansieht, dann war das heute schon überraschend. Der Wind hat sich heute um 180 Grad gedreht, das haben wir aber erwarten."

"Und die Strecken Temperatur war zu Beginn des Rennens um etwa 15 Grad kühler und stieg bis zum Ende wieder an", so Smedley weiter. "Da wurden wir auch ein wenig konkurrenzfähiger." Der Brite erklärte desweitern, dass es auf dieser Strecke oft zu minimalen Reifenschäden komme, die kaum auffielen, aber die Pace beeinträchtigen. Das sei mit Bottas' letztem Satz Reifen passiert, auf dem er langsamer als Massa war, obwohl er vorher stets schneller als sein Teamkollege war.


Fotos: Williams, Großer Preis von Ungarn


Das Budapest-Ergebnis bedeutet für Williams nicht nur ein enttäuschenden Wochenende, sondern auch einen massiven Punkteverlust. Denn auch wenn Kimi Räikkönen vom Haupt-Konkurrenten Ferrari ausfiel und damit auch leer ausging - Sebastian Vettel schnappte sich die vollen 25 Punkte, die Williams in der Gesamtwertung nun zusätzlich auf die Scuderia fehlen. So geht man mit einem Abstand von 85 Zählern und einem geschrumpften Vorsprung von 55 Punkten auf Red Bull in die Sommerpause.

"Ergebnisse wie diese machen uns als Gruppe stärker und wir können uns nun in Ruhe anschauen, was schiefgelaufen ist", bleibt Smedley optimistisch. "Die kommenden Rennen werden unseren Stärken mehr entgegenkommen und wir werden uns als Ziel setzten, die Punkte, die wir heute verloren haben, wieder gutzumachen."

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