McLaren-Honda: Endlich passt die Strecke, doch...
Für Fernando Alonso und Jenson Button standen die Vorzeichen gut, um beim Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix in die Top 10 zu fahren, doch die Technik streikte
(Motorsport-Total.com) - Die Ergebnisse aus den freien Trainings zum Formel-1-Grand-Prix von Ungarn 2015 stimmten McLaren-Honda noch optimistisch. Fernando Alonso landete in den kumulierten Freitagszeiten noch auf Rang acht und konnte dieses Ergebnis auch am Samstagmorgen wiederholen.
Auch Jenson Button befand sich stets in Schlagdistanz zur Top 10. Doch im Qualifying wurde das Traditionsteam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Ein Problem mit dem Energierückgewinnungssystem ERS sorgte dafür, dass Jenson Button bereits auf Rang 16 nach Q1 die Segel streichen musste.
Zur Halbzeit von Q2 begrub die Honda-Technik dann auch Fernando Alonsos Hoffnungen auf einen Sprung unter die ersten Zehn. Der zweifache Weltmeister blieb am Boxeneingang so ungünstig stehen, dass er damit eine Rote Flagge verursachte. Zuvor hatte er seiner Crew per Funk noch über ein Problem informiert und bekam als Antwort, es sei noch reparabel. So schob der Spanier seinen Wagen wieder zurück bis zur McLaren-Garage, um es vor Ablauf der Session vielleicht doch noch in den Griff zu bekommen - vergebens.
Vergeblicher Körpereinsatz
"Denn die Regeln besagen, dass das Auto aus eigener Kraft zurück (an die Box; Anm. d. Red.) kommen muss. Das ist eine etwas merkwürdige Regel. Denn es kommen so oft Autos mit dem Kran zurück und nehmen die Session wieder auf", schildert Alonso seinen Eindruck gegenüber 'Sky UK'. Teamchef Boullier klärte hinterher auf, man hätte ohnehin nicht mehr so schnell handeln können.
Dass Alonso zunehmend die Lust verliere, dementierte McLaren-Patron Ron Dennis unterdessen. "Bei Fernando fehlt es absolut nicht an Enthusiasmus oder Kampfgeist, auch wenn es eine ziemlich schwierige Saison für uns ist", sagt er mit Blick auf dessen Körpereinsatz.
Zwei unterschiedliche Probleme
Sein ERS-Problem zerstörte ihm vor allem seinen letzten Run in Q1. "Das ist viel Leistung, da geht es um drei Zehntelsekunden pro Runde. Das ist also eine massive Veränderung schon, bevor du überhaupt in Kurve eins angekommen bist", so der Weltmeister von 2009, der die Zielflagge in den vergangenen drei Rennen nicht sah. Aus seiner Situation versucht er das Positive herauszuziehen: "Es ist immer noch ein weiter Weg bis zu den Jungs vorne. Aber wir haben Fortschritte gemacht. Ich fühle, dass das Auto definitiv besser ist. Ich habe jetzt viel mehr Vertrauen in es."
Zwar dauert die Fehlersuche beim Rennstall aus Woking noch an, aber es ist sicher, dass die Defekte unterschiedlicher Natur sind. "Da besteht definitiv kein Zusammenhang", bescheinigt Dennis: "Jenson verlor an Zusatzleistung, was ihn davon abhielt, in die nächste Runde zu kommen. Fernando hatte ein anderes Problem, bei dem wir uns aber noch nicht sicher sind (was es ist; Anm. d. Red.)."