• 25. Juli 2015 · 15:07 Uhr

Formel 1 2015 Budapest: Hamilton versengt die Konkurrenz

Lewis Hamilton sichert sich die Pole-Position zum Großen Preis von Ungarn in Budapest und startet vor Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg und Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Galaauftritt des Lewis Hamilton: Das Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix in Budapest am Samstag wurde zur großen Show eines überlegenen Weltmeisters, der sich im zehnten Rennen die neunte Pole-Position der laufenden Saison sicherte. Für sein Mercedes-Team notieren die Statistiker sogar eine makellose Bilanz, schließlich ging bis jetzt jeder erste Startplatz 2015 an die Silberpfeile. Hamilton sorgte mit einer Fabelrunde in 1:22.020 Minuten (das gesamte Klassement in der Übersicht!) für den jüngsten Erfolg bei der Zeitenjagd.

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Lewis Hamilton sicherte sich die neunte Pole-Position in der Formel-1-Saison 2015 Zoom Download

Hitze, pralle Sonne und drückende 32 Grad Celsius änderten nichts daran, dass der Brite in Q3 den längsten Atem hatte und seinen Teamkollegen Nico Rosberg um 0,575 Sekunden distanzierte (die ganze Action in der Chronologie nachlesen!). Der Deutsche hatte schon auf der ersten von zwei schnellen Runden den Kürzeren gezogen und war anschließend trotz gutem Anfang nicht in der Lage, den Hamilton-Wert zu unterbieten. Mit der finalen Bestmarke gelang dem Champion eine Demütigung - das Ausrufungszeichen hinter der Dominanz des gesamten Wochenendes.

Der viermalige Ungarn-Sieger fühlt sich auf dem Hungaroring pudelwohl: "Ich kam hier schon immer gut zurecht. Ich liebe diese Strecke", so Hamilton. "Nico und ich würden aber nicht vorne stehen, wenn das Team nicht schon im gesamten Jahr hervorragende Arbeit geleistet hätte." Viel gedämpfter war die Stimmungslage auf der anderen Seite der Box: "Ich habe keine Erklärung", rätselt Rosberg wegen des großen Rückstands. "Im Qualifying lief eigentlich alles nach Plan, aber ich war einfach nicht schnell genug."

Die Achterbahnfahrt in Budapest schmeckt Rosberg nicht: "Aus welchen Gründen auch immer ging es bei mir am gesamten Wochenende auf und ab. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis jedenfalls nicht", beklagt er. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestätigt bei 'RTL' Schwierigkeiten mit dem Setup, die Rosberg schon im Funk beklagt hatte, aber auch eine Wunderleistung Hamiltons: "Nico hatte ein Problem, das wir nicht verstanden haben. Er hatte plötzlich ein untersteuerndes Auto. Am Ende ging es besser, aber Lewis' letzte Runde war wahrscheinlich einfach unschlagbar."

Die dritte Position ging mit 0,719 Sekunden Rückstand an Sebastian Vettel, der erneut der ärgste Mercedes-Verfolger ist. "Alles in allem können wir sehr zufrieden", bilanziert der Ferrari-Star und glaubt, das Maximum herausgeholt zu haben. "Mehr war leider nicht drin. Nach dem verhauenen Auftakt gestern war es ein sehr guter Tag. Gestern habe ich mich nicht wohl gefühlt und kam nicht richtig in den Rhythmus, hatte auch zwei Dreher dabei. Anscheinend habe ich aber gut geschlafen und es lief vieles besser."

Das Auto sei deutlich präziser zu steuern gewesen und hätte mehr seinen Bedürfnissen entsprochen, lobt Vettel. Am Sonntag könnte ihm ein enges Duell mit einem alten Bekannten bevorstehen, denn der viertplatzierte Daniel Ricciardo im Red Bull (+0,754 Sekunden) war auf der wenig powerlastigen Strecke in Ungarn ein ernstzunehmender Gegner. Der Australier schob sich zwischen den Ex-Teamkollegen und den Ferrari Kimi Räikkönens (+1,000), der im Qualifying über weite Strecken das Tempo Vettels mitging, am Ende aber wie so oft doch noch den Kürzeren zog.

Dahinter: Die Williams von Valtteri Bottas (+1,202) und Felipe Massa (+1,517) auf den Rängen sechs und acht. Die Mannschaft aus Grove betrieb damit Schadensbegrenzung auf einer dem FW37 so gar nicht liegenden Strecke, wobei nur der Finne über einen neu entwickelten Frontflügel an seinem Auto verfügte. Offenbar bringt das Bauteil Vorteile, dennoch rutschten beide Williams viel und zeigten deutliches Untersteuern sowie Balanceprobleme. Massa schlug in Q1 sogar fast in die Mauer ein.

Als Siebter noch dazwischen platzierte sich Daniil Kwjat (Red Bull; +1,312), der sich nach starken Freien Trainings mehr ausgerechnet hatte. "Ich habe überhaupt keinen Rhythmus gefunden", schüttelt der junge Russe mit dem Kopf. "Die ganze Session war ein einziges Durcheinander. Es ist nichts mehr zusammengekommen. Ich hatte kein gutes Gefühl. Es war keine gute Runde in Q3, aber ehrlich gesagt war kein Umlauf richtig gut", verleiht Kwjat seinem Frust Ausdruck.

Die Top 10 komplettierten Max Verstappen (Toro Rosso; +1,659) sowie Romain Grosjean (Lotus; +2,161) auf den Rängen neun und zehn. Nico Hülkenberg scheiterte nach wenig Fahrpraxis aufgrund eines sicherheitsbedingten Umbaus seines Force Indias an der Q3-Hürde denkbar knapp und musste mit Platz elf vorliebnehmen. "Es war knapp. Schwieriges Wochenende", pustet der Emmericher bei 'Sky' durch. "In Q2 konnte ich meine erste Runde nicht zu Ende bringen, weil die Rote Flagge kam. Das sind alles Umstände, die unglücklich sind und gegen einen laufen. Aber es ist trotzdem eine gute Ausgangsposition."

Am Ende von Teil zwei mussten auch Carlos Sainz (Toro Rosso), Sergio Perez (Force India), Pastor Maldonado (Lotus) sowie Fernando Alonso (McLaren) die Segel streichen und werden am Sonntag die Positionen zwölf bis 15 beziehen. Der spanische McLaren-Star blieb mit einem technischen Problem vor der Boxeneinfahrt stehen. Das Training wurde unterbrochen, während er unter tosendem Applaus der Zuschauer sein Auto zunächst alleine und anschließend unter Zutun der Streckenposten zurück an die Box schob. Das Reglement sagt allerdings: Wer fremde Hilfe in Anspruch nimmt, um einen havarierten Wagen zurück an die Box zu bringen, darf nicht mehr an der Session teilnehmen.

Nach dem ersten Durchgang schieden aus: Jenson Button (McLaren), Marcus Ericsson und Felipe Nasr (beide Sauber) sowie die Manor-Marussias von Robert Merhi und Will Stevens.

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