Force India: Stolz auf Comeback und heiß auf Budapest-Punkte
Wegen der Unfallfolgen von Freitag gelangen Nico Hülkenberg und Sergio Perez in Ungarn nur die Startplätze elf und 13 - Im Rennen soll mehr drin sein
(Motorsport-Total.com) - Dass Force India am Freitag nicht am zweiten Freien Training teilnehmen konnte, bedeutete nicht, dass es in der Garage des Teams nicht hektisch zuging. Im Gegenteil - nach dem schweren Unfall von Sergio Perez galt es, schnellstmöglich die Ursache herauszufinden und zu beheben. Das ist dem Team gelungen. Die verlorene Vorbereitungszeit schadete dem Qualifying zum Grand Prix von Ungarn dennoch. Das Rennen starten Nico Hülkenberg und Perez nur von den Plätzen elf und 13.
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Erfolgshungrig: Nach dem Rückschlag will Force India jetzt Punkte sehen Zoom Download
"Am Freitag vor dem Unfall war ich noch sehr optimistisch", betont der aus seinem Überschlag am Freitagmorgen glücklicherweise gesund hervorgegangene Perez und verrät: "Was passiert ist, hat uns sehr beeinträchtigt. Wir haben ein paar neue Updates verloren, die wir für dieses Rennen mitgebracht hatten. Die funktionierten sehr gut und hätten einen großen Unterschied gemacht. Heute Morgen war ich dazu nicht ganz zufrieden mit der Aero-Balance des Autos, die sich unberechenbar verhielt."
Der Mexikaner setzte in Q2 eine Zeit von 1:24.461 Minuten und steht damit immerhin vor dem direkten Rivalen Pastor Maldonado im Lotus. Zwar war Hülkenberg zu jeder Zeit schneller als Perez unterwegs, mit seinen 1:23.826 Minuten und Startplatz elf ist er dennoch nicht zufrieden. Den Einzug in Q2 verpasste er um nur 21 Hundertstel.
Starke Teamleistung
"Es war ein schwieriges Wochenende", empfindet auch der Emmericher, der aus reinen Vorsichtsmaßnahmen die Nachmittagseinheit am Freitag auslassen musste, gegenüber 'Sky'. "Diese Zeit fehlt uns natürlich, die können wir nicht mehr aufholen. Und in Q2 konnte ich meine erste Runde nicht zu Ende bringen, weil da die rote Flagge durch Alonso rauskam. Das sind alles Umstände, die natürlich unglücklich sind und gegen einen laufen."
Stolz ist man allerdings, dass es nach dem Rückschlag am Freitag überhaupt zu den Samstagseinsätzen gekommen ist. "Jeder im Team hat in den letzten 24 Stunden einen fantastischen Job gemacht, um das Problem herauszufinden und zu beheben", so Betriebsdirektor Otmar Szafnauer. "Auch der Wiederaufbau von Sergios Auto war eine große Herausforderung. Sie haben das großartig hinbekommen, ohne die Sperrstunde zu überschreiten."
Hülkenberg betont außerdem: "Ich weiß zu 100 Prozent, dass sie uns nie ins Auto steigen lassen würden, wenn sie nicht selber 100 Prozent sicher sind, dass es gut ist und dass es hält. Von daher habe ich blindes Vertrauen in meine Jungs und muss eigentlich nur ein Kompliment aussprechen, wie sie mit der Situation umgegangen sind."
Zeichen stehen auf Angriff
Der Kopf wird bei Force India daher nicht in den heißen ungarischen Sand gesteckt. "Elfter ist trotzdem immer noch eine gute Ausgangsposition", weiß Hülkenberg. "Wir haben jetzt einen neuen Reifensatz, der morgen einiges wert sein kann. Es war knapp, aber aus einem schwierigen Wochenende haben wir bisher immer das Beste gemacht." Und auch Perez meint optimistisch: "Trotz dieser Schwierigkeiten bin ich noch immer zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Rennen haben und um Punkte kämpfen können."
Unter den Teams steht Force India derzeit mit 39 WM-Punkten auf Platz fünf hinter Red Bull (63) und vor Lotus (29). "Vorne sind Mercedes, Ferrari ,Red Bull und Williams", schätzt Hülkenberg die Chancen im Rennen ein. "Wir kämpfen mit Lotus und Toro Rosso um die siebte Position, vielleicht um die Achte. Wenn andere Leute Probleme haben, spült das uns eventuell ein bisschen nach vorne."
"Wir haben uns relativ gut positioniert und erwarten im Rennen konkurrenzfähig zu sein", gibt Szafnauer an. "Es wäre ein gutes Ende der ersten Saisonhälfte, wenn wir mit ein paar Punkten den fünften Platz in der Konstrukteurswertung halten könnten."