Lotus will sich in Ungarn nach Super-GAU rehabilitieren
In Silverstone kollidierten die beiden Lotus-Piloten in der Startphase - Nun will man in Ungarn wieder punkten, obwohl der Hungaroring nicht perfekt zum E23 passt
(Motorsport-Total.com) - Bei Lotus passierte beim Grand Prix von Großbritannien der Super-GAU: Romain Grosjean und Pastor Maldonado kollidierten im Startgetümmel, wodurch das Rennen für beide ein rasches Ende fand. Da Force India acht Punkte holte, enteilte die in der Konstrukteurs-WM auf Platz fünf liegende Truppe aus Silverstone. "Das ist so bitter", meint Technikchef Nick Chester, als er auf die Stallkollision in Silverstone angesprochen wird.
"Die Vorbereitungen auf einen Grand Prix sind so aufwändig, die Autos müssen vorbereitet, die Garagen aufgebaut werden, alle müssen anreisen. Und dann ist alles nach 30 Sekunden des Rennens vorbei. Das ist wirklich entmutigend, aber so ist der Rennsport."
In Ungarn will man die Pleite von Silverstone nun vergessen machen, zum sechsten Mal in dieser Saison in die Punkreränge fahren und somit dem fünften WM-Rang wieder ein Stückchen näher kommen.
Grosjean, der auf dem Hungaroring bereits auf dem Podest stand, weiß, dass der winkelige Kurs in der Puszta nicht optimal zu seinem Boliden passt: "Es handelt sich nicht um eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, also kommt es den Stärken unseres Autos auf den Geraden nicht perfekt entgegen. Aber auch, was die langsamen Passagen angeht, haben wir gut gearbeitet."
Seine Prognose: "Wenn wir gut ins Wochenende starten, dann könnten wir ein ziemlich starkes Rennen haben und vor der Sommerpause noch ein paar saftige Punkte einsacken." Zudem rechnet der Franzose mit einem herausfordernden Wochenende: "Was schnelle Kurven angeht, handelt es sich nicht um die anstrengendste Strecke, aber die Hitze kann im Cockpit ein ganz schönes Problem darstellen."
Teamkollege Maldonado, der vor der Silverstone-Schlappe immerhin zwei Mal Platz sieben einfuhr, ist vor allem wegen der tollen Atmosphäre Budapest-Fan. Der Venezolaner hofft ab dem Ungarn-Grand-Prix, der die erste Saisonhälfte beschließt, auf mehr Glück: "In meinem Halbjahreszeugnis würde stehen, dass ich mich bemüht habe, aber die Ergebnisse ausgeblieben sind. Ich glaube auf jeden Fall an bessere Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte."
Technikchef Chester weiß, dass es in Ungarn vor allem auf eine stabile Vorderachse ankommt: "Das Auto muss gut einlenken, da es sich um einen Kurs mit hauptsächlich langsamen und mittelschnellen Kurven handelt. Auch die Traktion ist ein Bereich, auf den wir uns beim Setup konzentrieren müssen."