• 02. Juli 2015 · 16:05 Uhr

Silverstone aus Motorensicht: Worauf es ankommt

Schnelle Kurven, lange Geraden: Silverstone zählt zu den Rennstrecken, auf denen die Antriebseinheiten voll gefordert werden

(Motorsport-Total.com) - Silverstone ist mit 5,891 Kilometern nicht nur eine der längsten Strecken im Rennkalender der Formel 1, sondern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 230 km/h auch eine der schnellsten. Daher stehen die Antriebseinheiten beim Grand Prix von Großbritannien im Mittelpunkt. Die einzelnen Bestandteile des Hybrid-Antriebs müssen dabei unterschiedliche Herausforderungen bewältigen.

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In de langsamen Abschnitten ist ein sanft ansprechender Turbolader gefragt Zoom Download

Verbrennungsmotor:
Silverstone zählt mit einem Vollgasanteil von 61 Prozent im Qualifying und 56 Prozent in Rennen sowie einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 230 km/h zu den Power-Strecken. Der Kurs fordert den Verbrennungsmotor bis ans Limit. An sechs Stellen der 5,891 Kilometer langen Runde wird über längere Zeit Vollgas gefahren. Die Hangar-Gerade ist mit 875 Metern, was zwölf Sekunden Vollast entspricht, der längste Abschnitt. Mit aktiviertem DRS erreichen die Autos dort eine Spitzengeschwindigkeit von über 320 km/h.

Weitere Geraden sind die alte Start-Ziel-Gerade (750 Meter), der Abschnitt zwischen Stowe und Club (600 Meter), die neue Start-Ziel-Gerade (600 Meter) und die Wellington-Gerade (700 Meter). Darüber hinaus läuft der Verbrennungsmotor zwischen den Kurven Copse und Chapel rund zwei Sekunden unter Vollast.

Turbolader
Aufgrund der schnellen Kurven ist in Silverstone ein sanftes Ansprechverhalten des Turboladers wichtig. Im flüssigen Abschnitt Maggots-Beckett-Chapel beträgt die Geschwindigkeit durchschnittlich rund 225 km/h und sinkt nie unter 180 km/h. Der Fahrer braucht hier einen guten Rhythmus, damit er durch die Kombination rollen kann und nicht ständig bremsen und beschleunigen muss.

In Abbey, der ersten Kurve, das Ansprechverhalten des Turboladers ebenfalls sehr wichtig. Am Ende der Start-Ziel-Geraden nimmt der Fahrer den Fuß etwas vom Gas und bremst das Auto so auf etwa 270 km/h ab. Das kann dazu führen, dass die Drehzahl des Turboladers absinkt. Am Ausgang der Kurve muss der Turbolader Beschleunigen aber wieder schnell ansprechen.


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MGU-K:
Es gibt einige langsame Kurven, bei denen die MGU-K Energie zurückgewinnen und die Batterie aufladen kann. Vor allem der Wellington-Komplex und in Luffield bieten sich dafür an. Der Wellington-Komplex beginnt mit Kurve 3, einer Rechtskurve, die im dritten Gang mit rund 100 km/h gefahren wird. Die Fahrer bremsen dann weiter auf 85 bis 90 km/h herab, bevor sie auf die Wellington-Gerade heraus beschleunigen. Die Bremsenergie wird in diesem Komplex so gut wir möglich von der MGU-K umgewandelt.

Stowe ist eine weitere gute Gelegenheit zum Einsatz der MGU-K, da die Autos von über 300 auf 180 km/h herunterbremsen. Vale ist die letzte große Bremszone der Runde. Die Fahrer erreichen sie mit rund 265 bis 270 km/h und bremsen auf 95 km/h herunter, bevor sie vor Club, der 180-Grad-Kurve, die auf die Start-Ziel-Gerade führt, weiter verlangsamen.

MGU-H:
Durch die aufeinanderfolgenden schnellen Kurven wird der Auspuff konstant durchströmt. Vom Ausgang der Copse bis zum Ende der Hangar-Geraden wird rund 30 Sekunden lang Vollgas oder fast voll gefahren. Während jeder Runde treten die Fahrer rund 55 Sekunden lang voll aufs Gaspedal, war der MGU-H viele Gelegenheiten zur Energierückgewinnung gibt. Aufgrund der langen Runde ist der Benzinverbrauch in Silverstone hoch, doch MGU-H und -K werden genügend Energie zurückgewinnen, sodass Benzinsparen im Rennen kein Thema sein sollte.

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