Hülkenberg: Mit Le-Mans-Rückenwind zum Spielberg-Erfolg
Nach seinem sensationellen Le-Mans-Sieg vor nur einer Woche holt sich Force-India-Pilot Nico Hülkenberg in Österreich das nächste Erfolgserlebnis ab
(Motorsport-Total.com) - Der Beste vom Rest des Rests - so kann man Nico Hülkenbergs Position beim Grand Prix von Österreich wohl bezeichnen. Der Force-India-Pilot sichert sich in Spielberg Rang sechs und bestätigt damit nicht nur den Aufwärtstrend seines Teams, sondern auch seine eigene momentane Erfolgswelle, nachdem er vor sieben Tagen bei seiner ersten Teilnahme an den legendären 24 Stunden von Le Mans gleich siegen konnte. Hat sich der Deutsche nun endgültig für einen Platz in einem Top-Team empfohlen?
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Schon Startplatz fünf, den sich Hülkenberg an einem, vor allem von den Bedingungen her, durchwachsenen Samstag in der Steiermark geholt hatte, war ein kleiner Erfolg für das Team, das noch immer auf sein überarbeitetes Auto warten lässt. Im Rennen musste der Emmericher dann nur gegen den Williams von Valtteri Bottas zurückstecken und kann dementsprechend stolz auf sein Rennen sein.
"Ich bin sehr zufrieden", so Hülkenberg. "Ich glaube, wir haben heute unser Maximum erreicht. Es kam noch einmal ein Funken Hoffnung auf, als Valtteri nach dem Boxenstopp wieder hinter mir rauskam. Aber er war einfach nicht zu halten", erklärt er seine tapferen Verteidigungsversuche. Am Ende kam er mit einem Abstand von 10,471 Sekunden hinter dem Konkurrenten über die Ziellinie.
Wenn alles zusammen kommt
"Es war von Anfang an klar, dass es schwierig wird, den Williams zu schlagen und man hat auch gesehen: wenn er erst einmal vorbei ist, zieht er auch weg", erklärt Hülkenberg weiter. "Da haben wir keine Chance. Als er vorbeikam, sind wir auch ein bisschen auf Verkehr aufgelaufen, das hat ihm auch einen Vorteil verschafft. Aber mit dem sechsten Platz sollten wir zufrieden sein. "
Schon in Kanada hatte Force India mit der Konkurrenz mithalten können und punktete mit Hülkenberg auf Platz acht. Nachdem das Team aus Silverstone nun endlich auch die überarbeitete Mercedes-Antriebseinheit bekommen hat, ging es in Spielberg noch weiter nach vorne. "Das ist hier eine Motorenstrecke und mit dem Mercedes haben wir natürlich ordentlich Zug auf der Kette", gibt auch Hülkenberg an. "Die weichen Reifen haben für uns an diesem Wochenende auch gut funktioniert. Und ich habe mich einfach wohl gefühlt, vertrauen ins Auto und natürlich gutes Selbstvertrauen und frischen Wind von meinem Le-Mans-Sieg gehabt. Ich denke, da hat an diesem Wochenende alles zusammen gut funktioniert."
Teamkollege Sergio Perez beendete das Rennen auf Rang neun und rundete eine Punkteausbeute von insgesamt zehn Zählern ab. Damit konnte das Team in der Konstrukteurswertung bereits an Sauber und Lotus vorbeiziehen und steht derzeit auf Rang fünf. Und das noch bevor die bedeutenden neuen Teile und die angekündigte B-Version des VJM08 eingeführt wurde.
Erfolgswelle: Was kommt als nächstes?
"Das Team ist zuversichtlich, dass es einen ordentlichen Schritt nach vorne geht", formuliert Hülkenberg vorsichtig. "Ob das jetzt drei, fünf oder auch mehr Zehntel sind... da gibt es immer Spekulationen. Ich warte immer lieber ab. Schraubt es ans Auto und ich fühle es dann - das ist die beste Bestätigung. Alles andere ist pure Spekulation."
Spekulationen gibt es unweigerlich auch um die Zukunft Hülkenbergs. Als Le-Mans-Sieger und derzeit wieder Zugpferd bei Force India stellt sich natürlich die Frage, ob nun das eine oder andere Top-Team endlich angeklopft hat. Gegenüber 'Sky' lässt sich der der 27-Jährieg aber nur zu folgender Aussage hinreißen: "Das kann ich doch hier nicht sagen. Fragen dürft hier, aber ihr stoßt auf eine Mauer." Wie ein Dementi klingt das nicht...